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Druckmessung Archives - Seite 2 von 3 - STS Switzerland (DE)
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Hochgenaue Druckmessung bei hohen Temperaturen

Hochgenaue Druckmessung bei hohen Temperaturen

In manchen Anwendungen müssen Druckmessumformer bei sehr hohen Temperaturen zuverlässig arbeiten. Autoklaven, die in der Medizin- und Lebensmitteltechnik zur Sterilisation von Geräten und Instrumenten verwendet werden, sind sicherlich eine dieser anspruchsvollen Anwendungen.

Ein Autoklav ist eine Druckkammer, die in einer Vielzahl von Industrien für unterschiedliche Anwendungen verwendet wird. Sie zeichnen sich durch hohe Temperaturen und einen vom Umgebungsluftdruck verschiedenen Druck aus. Medizinische Autoklaven werden zum Beispiel verwendet, um Geräte zu sterilisieren, indem Bakterien, Viren und Pilze bei 134 °C zerstört werden. In der Druckkammer eingeschlossene Luft wird entfernt und durch heissen Dampf ersetzt. Die gängigste Methode, dies zu erreichen, ist das Gravitationsverfahren: Dampf tritt in die Kammer ein und füllt die oberen Bereiche. Dabei wird die kühlere Luft nach unten verdrängt. Diese wird dort über einen Abfluss aus der Kammer geführt. Dieser Prozess endet, sobald die gesamte Luft entfernt wurde und die Temperatur im Autoklav 134 °C beträgt.

Sehr genaue Messung bei hohen Temperaturen

Druckmessumformer werden in Autoklaven zur Überwachung und Validierung eingesetzt. Da Standard-Drucksensoren üblicherweise bei Raumtemperatur kalibriert werden, können sie unter den in Autoklaven auftretenden heissen und nassen Bedingungen nicht die beste Genauigkeit liefern. Piezoresistive Drucksensoren sind relativ temperaturempfindlich. Temperaturfehler können jedoch ausgeglichen werden. Mittels einer entsprechenden Kalibrierung können die Geräte für die in einzelnen Anwendungen auftretenden Temperaturen optimiert werden. Wenn Sie beispielsweise einen Standard-Druckmessumformer verwenden, der bei Raumtemperatur eine Genauigkeit von 0,1 Prozent erreicht, kann das Gerät bei Verwendung in einem Autoklaven mit Temperaturen von bis zu 134 °C nicht die gleiche Genauigkeit liefern.

Ein Unternehmen aus der pharmazeutischen Industrie fragte daher bei STS nach einer Lösung, die auch in einem Autoklav höchste Präzision liefert: gefordert war ein Drucktransmitter, der bei 134 °C einen Gesamtfehler von weniger als 0,1 Prozent über einen Druckmessbereich von -1 bis 5 bar leistet.

Mittels einer entsprechenden Kalibrierung können Drucksensoren für unterschiedliche Temperaturbereiche optimiert werden. Die Kalibrierung eines Drucksensors für bestimmte Temperaturbereiche war im Fall des oben angesprochenen Kunden aus der Pharmaindustrie jedoch nur eine der Herausforderungen, die es zu meistern galt: Nicht nur das Sensorelement sollte bei 134 °C im Autoklav hochgenau arbeiten, auch der komplette Drucktransmitter inklusive aller Elektronik sollte in die Druckkammer. Leider können wir an dieser Stelle nicht näher darauf eingehen, wie wir einen digitalen Drucktransmitter zusammenbauen konnten, der die geforderten Genauigkeitswerte einhält und dessen Komponenten den heissen und feuchten Bedingungen im Autoklav standhalten. Wir können aber verraten, dass es möglich ist.

Kurzum: Piezoresistive Drucksensoren reagieren empfindlich auf Temperaturänderungen. Mit dem richtigen Know-how können sie jedoch für die Anforderungen einzelner Anwendungen optimiert werden. Darüber hinaus kann nicht nur das Sensorelement entsprechend kalibriert werden, der gesamte Drucktransmitter kann so gebaut werden, dass auch heisse und nasse Bedingungen bewältigt werden können.

Grundlagen der Durchflussmessung

Grundlagen der Durchflussmessung

Der Durchfluss eines Gases oder einer Flüssigkeit wird aus verschiedenen Gründen gemessen, dazu zählen sicherlich auch kaufmännische Überlegungen als Teil eines Vertrages oder in Produktionsprozessen. Der Durchfluss beziehungsweise Volumenstrom (Volumen / Zeit) lässt sich unter anderem über die Messgrösse Druck erfassen.

Der Volumenstrom kann anhand verschiedener Methoden gemessen werden. Dazu zählen neben Ultraschalldurchflusssensoren, magnetisch-induktiven Durchflusssensoren auch Sensoren, die nach dem Differenzdruckverfahren arbeiten, darunter Messblende, Venturi-Rohr und Prandtsches Staurohr. Bei der Auswertung der gemessenen Werte wird für alle nach dem Differenzdruckverfahren arbeitenden Sensoren die Bernoullische Gleichung herangezogen:

Q = V/t = VmA

Q = Volumenstrom
Vm = mittlere Geschwindigkeit
t = Zeit
A = Fläche
V = Volumen

Nehmen wir die Messung des Volumenstroms mittels einer Blende als Beispiel. Durch das Anbringen der Blende an dem Rohr wird dieses an einer Stelle verengt:

Abbildung 1: Durchflussmessung mittels Blende. 

Bei reibungsloser Strömung sollte vor und nach der Blende der gleiche Druck herrschen:

p1 + ½ ρv12=p2+ ½ ρv22

p = Druck
ρ = Dichte
v = Geschwindigkeit

Diese Annahme beruht auf der Kontinuitätsgleichung, die besagt, dass alles, was in ein Rohr fliesst am Ende auch wieder rauskommt:

v1A1 = v2A2

v = Geschwindigkeit 
A = Fläche 

Abbildung 2: Strömungsmessung

Unter realen Bedingungen kommt es aber zu Reibung und dadurch bedingt zu einem Druckabfall:

p + ½ ρv2 + wR = const.

P= Druck
ρ = Dichte
v = Geschwindigkeit
wR = Arbeit der Reibungskraft pro Volumen

Abbildung 3: Druckabfall durch Reibung

Dieser Druckabfall ist wichtig zur Ermittlung des Volumenstroms. Allerdings hängt der Reibungseffekt von vielen Faktoren ab. Aus diesem Grund wird eine empirische Formel herangezogen, die wiederum auf Erfahrungswerte zurückgreift. Der Volumenstrom ergibt sich letztlich aus der Wurzel der Druckdifferenz:

Q = 4000 αεd2√∆p/ρ    

Q = Volumenstrom
α = empirische Durchflusszahl
ε = Expansionszahl
d = Innendurchmesser der Blende
∆p = Differenzdruck
ρ = Dichte

Um diese Formel für Anwender etwas handlicher zu machen, werden alle konstanten Werte der Messeinrichtung und des Messmediums als Konstante c zusammengefasst. Daraus ergibt sich beispielsweise für ein Fluid folgende Gleichung:

Q = c √∆p

Druckmessung: Kompressible Medien vs. inkompressible Medien

Druckmessung: Kompressible Medien vs. inkompressible Medien

Bei der Druckmessung gibt es eine Vielzahl Faktoren zu beachten. Dazu gehören natürlich auch die Eigenschaften des Mediums.

Eine grundlegende Unterscheidung ist jene, ob es sich um ein kompressibles oder inkompressibles Medium handelt. Unter kompressiblen Medien versteht man Stoffe, deren Dichten und somit auch das Volumen druckabhängig ist. Das trifft auf Gase zu. Inkompressible Medien haben unabhängig des Druckes ein konstantes Volumen. Zu dieser Kategorie zählen eher Flüssigkeiten. Es gilt jedoch festzuhalten, dass Inkompressibilität ein Idealfall ist, der in der Realität nicht existiert. Dennoch bezeichnet man in der Praxis Flüssigkeiten wie Wasser oder Hydraulik-Öl als inkompressibel, da sie in erster Näherung inkompressibel sind. Man nimmt also von Wasser in Wasserleitungen unter Normalbedingungen Inkompressibilität an, da dies Berechnungen enorm vereinfacht und die dadurch entstehenden Fehler vernachlässigbar sind.

Ein Beispiel hierfür ist die Berechnung des Volumenstroms. Da Flüssigkeiten in erster Näherung inkompressibel sind, sich die Dichte also nicht ändert, wenn bei konstantem Volumenfluss der Strömungsquerschnitt geweitet oder verengt wird (und somit eine Druckänderung herbeigeführt wird), gilt das Kontinuitätsgesetz:

Q = A1 •v1 = A2 • v2.

Für Gase gilt das Kontinuitätsgesetz in dieser Form aufgrund ihrer Kompressibilität nicht.

Damit haben wir dem nächsten Punkt bereits etwas vorgegriffen. Auch die Unterscheidung zwischen Statik und Dynamik ist wichtig. Mit Statik wird ein Kräftegleichgewicht bezeichnet. In diesem Fall tritt aufgrund des Ausgleichs von Druckunterschieden keine Strömung auf.

Anders ist dies bei der Dynamik. Hier unterschiedet man zwischen verschiedenen Strömungsarten:

  • Stationäre Strömung: Eine stationäre Strömung liegt vor, wenn die Strömungsgeschwindigkeit über die Zeit konstant ist.
  • Instationäre Strömung: Von einer instationären Strömung spricht man, wenn zeitliche Veränderungen auftreten. Das ist zum Beispiel bei Pumpen und Ventilöffnungen der Fall. Es kommt zu dynamischen Schlägen bis hin zu Druckspitzen, die auch die Rohrleitungen beschädigen können.
  • Laminare Strömung: Bei einer laminaren Strömung strömt das Fluid in sich nicht miteinander vermischenden Schichten. Es kommt zu keinen Verwirbelungen, die einzelnen Schichten können unterschiedliche Geschwindigkeiten aufweisen.

Auch Reibung spielt eine grosse Rolle. Dabei unterschiedet man zwischen äußerer und innerer Reibung. Erstere bezeichnet die Reibung, die zwischen dem Fluid und einer Wand auftritt (z.B. der Innenwand der Rohrleitung, durch die das Fluid fliesst). Eine innere Reibung findet man beispielsweise im Falle einer laminaren Strömung, wo die einzelnen Schichten des Fluids aneinander reiben. Die Reibung, die auf die Strömung wirkt, hängt von verschiedenen Parametern ab und erfordert komplexe Berechnungen. Die Parameter sind Wandrauheit, Strömungsgeschwindigkeit, Dichte und Viskosität. Letzte steht wiederum in Abhängigkeit zur Temperatur, was die Berechnung weiterhin erschwert.

Kommen wir zur Unterscheidung zwischen Statik und Dynamik zurück: Von einer statischen Druckmessung sprechen wir, wenn wir den Schweredruck (auch hydrostatischer Druck) erfassen wollen. Damit ist der Druck gemeint, der sich in einem ruhenden Fluid unter Einfluss der Erdanziehungskraft einstellt. Der hydrostatische Druck wird beispielsweise zur Erfassung von Füllständen in Tanks gemessen. Auch hier ist die Unterscheidung zwischen kompressiblen und inkompressiblen Medien essenziell, da die Berechnung des hydrostatischen Drucks von beispielsweise Wasser ungleich einfacher ist als die eines kompressiblen Gases.

Die Masse von inkompressiblen Medien ist die Dichte mal Volumen, also ist gleich Dichte mal Grundfläche mal Höhe. Für die Berechnung des hydrostatischen Drucks gilt:

p = F/ A = ρAhg/A = ρgh

ρ = Druck
F = Kraft
A = Fläche
p = Dichte
h = Höhe
g = Erdbeschleunigung

Der Druck verhält sich in dieser Gleichung proportional zur Tiefe. Die Form bzw. der Querschnitt des Behältnisses spielt dabei keine Rolle. Der hydrostatische Druck ist also unabhängig vom Volumen in einem Gefäss, sondern von der Füllhöhe. Dieses Phänomen kennt man auch als hydrostatisches Paradoxon.

Abbildung 1: Hydrostatisches Paradoxon

Hier lesen Sie mehr zur Hydrostatischen Füllstandsüberwachung auf piezoresistiver Basis in Tanks.

Während der statische Druck also zur Füllstandmessung genutzt wird, sind dynamische Druckmessungen nötig, um einen Volumenstrom bzw. eine Durchflussmenge zu messen.

Mehr dazu lesen Sie hier.

Elektronische Druckmessung: Vergleich der gängigen Messprinzipien

Elektronische Druckmessung: Vergleich der gängigen Messprinzipien

Elektronische Druckmessumformer kommen in einer Vielzahl Anwendungen zum Einsatz, von der Maschinentechnik über die verarbeitende Industrie bis hin zur Lebensmittel- und Pharmaindustrie. Die Erfassung der physikalischen Grösse Druck kann über verschiedene Messprinzipien erfolgen. Wir stellen die gängigen Prinzipien vor.

In der elektronischen Druckmessung wird üblicherweise zwischen Dünnfilmsensoren, Dickschichtsensoren und piezoresistiven Drucksensoren unterschieden. Gemein ist allen drei Messprinzipien, dass die physikalische Grösse Druck in ein messbares elektrisches Signal umgewandelt wird. Grundlegend für alle drei Messprinzipien ist ebenso eine Wheatstonesche Messbrücke, einer Messeinrichtung zur Erfassung elektrischer Widerstände, die aus vier zusammengeschalteten Widerständen besteht.

Piezoresistive Drucksensoren: Hochpräzise und kostengünstig

Piezoresistive Drucksensoren basieren auf Halbleiter-Dehnungsmessstreifen (DMS). Das verwendete Material hierfür ist Silizium. Auf einem Siliziumchip werden vier zu einer Wheatstoneschen Messbrücke verbundene Widerstände eindiffundiert. Bei Druck verformt sich der Siliziumchip. Durch diese Verformung ändert sich die Leitfähigkeit der eindiffundierten Widerstände. Aus dieser Widerstandsänderung kann letztlich der Druck abgelesen werden.

Da das piezoresistive Sensorelement sehr empfindlich ist, muss es vor dem Einfluss des Messmediums abgeschirmt werden. Der Sensor befindet sich daher in einem Druckmittler. Die Druckübertragung erfolgt über eine das Sensorelement umgebende Flüssigkeit. In der Regel handelt es sich dabei um ein Silikonöl. In hygienegerechten Anwendungen wie in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie werden allerdings auch andere Übertragungsflüssigkeiten eingesetzt. Eine trockene Messzelle, aus der im Schadensfall keine Flüssigkeit austritt, ist nicht möglich.

Die Vorteile:

  • sehr hohe Empfindlichkeit, Drücke im mbar-Bereich messbar
  • hoher Messbereich möglich, von mbar bis 2’000 bar
  • sehr hohe Überlastsicherheit
  • hervorragende Genauigkeit von bis zu 0,05 Prozent der Spanne
  • kleine Sensorbauform
  • sehr gutes Hystereseverhalten und gute Wiederholbarkeit
  • Basistechnologie vergleichsweise günstig
  • statische und dynamische Drücke

Die Nachteile:

  • benötigt Übertragungsmedium
  • Temperaturkompensation erforderlich

Dünnfilmsensoren: Langzeitstabil und preisintensiv

Anders als bei piezoresistiven Drucksensoren basieren Dünnfilmsensoren auf einem metallischen Grundkörper. Auf diesen werden die vier zu einer Wheatstoneschen Messbrücke verschalteten Widerstände mit einem so genannten Sputter-Verfahren aufgebracht. Der Druck wird also ebenfalls durch eine durch Verformung verursachte Widerstandsänderung erfasst. Neben den Dehnungsmessstreifen können auch Temperaturkompensationswiderstände eingefügt werden. Eine Übertragungsflüssigkeit wie bei piezoresistiven Drucksensoren ist nicht nötig.

Die Vorteile:

  • sehr kleine Baugrösse
  • Drücke bis zu 8.000 bar sind messbar
  • ausgezeichnete Langzeitstabilität
  • keine Temperaturkompensation nötig
  • hohe Genauigkeit
  • hoher Berstdruck
  • statische und dynamische Drücke

Die Nachteile:

  • geringere Empfindlichkeit als piezoresistive Drucksensoren, daher sind tiefe Drücke schlechter messbar
  • Basistechnologie vergleichsweise teuer

Dickschichtsensoren: Besonders korrosionsbeständig

Als Basiswerkstoff für Dickschichtsensoren dient Keramik (Aluminiumoxid-Keramik). Diese Drucksensoren sind monolithisch, was bedeutet, dass der Sensorkörper aus nur einem Werkstoff besteht. Dieser Umstand stellt eine ausgezeichnete Langzeitstabilität sicher. Darüber hinaus ist Keramik gegenüber aggressiven Medien besonders korrosionsfest. Bei dieser Art von Sensor wird die Wheatstonesche Messbrücke mittels Dickschichttechnologie auf den Grundkörper gedruckt und bei hoher Temperatur eingebrannt.

Die Vorteile:

  • sehr gute korrosionsbeständigkeit
  • keine Temperaturkompensation nötig
  • hohe Langzeitstabilität
  • erfordert keinen Druckmittler

Die Nachteile:

  • zur Messung dynamischer Drücke eher ungeeignet
  • nach oben begrenzter Druckbereich (etwa 400 bar)
Genauigkeitsangaben bei Drucksensoren richtig deuten

Genauigkeitsangaben bei Drucksensoren richtig deuten

Bei der Suche nach dem passenden Drucktransmitter oder Druckmessumformer spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Während manche Anwendungen einen besonders hohen Druckmessbereich oder eine hohe Temperaturbeständigkeit erfordern, ist bei anderen die Genauigkeit ausschlaggebend. Genauigkeit ist aber in keiner Norm definiert. Wir verschaffen Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Angaben.

Zwar ist „Genauigkeit“ keine definierte Norm, dennoch lässt sie sich anhand genauigkeitsrelevanter Angaben überprüfen, da diese normübergreifend definiert sind. Wie diese genauigkeitsrelevanten Angaben in den Datenblättern unterschiedlicher Hersteller spezifiziert sind, ist allerdings deren Sache. Das erschwert den Vergleich zwischen verschiedenen Herstellern für Anwender. Es kommt also darauf an, wie die Genauigkeit in den Datenblättern angegeben wird und diese richtig zu deuten. Denn 0,5 % Fehler können letztlich genauso genau wie 0,1 % sein – alles eine Frage der zur Ermittlung der Genauigkeit herangezogenen Methode.

Genauigkeitsangaben von Drucktransmittern: Ein Überblick

Die am meisten verwendete Genauigkeitsangabe in der Druckmesstechnik ist die Nichtlinearität. Diese beschreibt die grösstmögliche Abweichung der Kennlinie von einer Referenzgeraden. Um letztere zu ermitteln, gibt es drei Methoden: die Grenzpunkteinstellung, die Kleinstwerteinstellung (BFSL) und die Anfangspunkteinstellung. Sie alle führen zu unterschiedlichen Ergebnissen.

Die am leichtesten nachvollziehbare Methode ist die Grenzpunkteinstellung. Hier geht die Referenzgerade durch Kennlinienanfang und -ende. Die Kleinstwerteinstellung ist hingegen die Methode, welche die kleinsten Fehlerwerte ergibt. Dabei wird die Referenzgerade so gelegt, dass die maximale positive und negative Abweichung gleich gross ist.

Die Anfangspunkteinstellung ist was die Ergebnisse betrifft zwischen den anderen beiden Methoden einzuordnen. Nach welcher dieser Methoden die Hersteller verfahren, muss meistens direkt angefragt werden, da diese Information häufig nicht in den Datenblättern vermerkt ist. Bei STS wird in der Regel die Angabe Kennlinie nach Anfangspunkteinstellung verwendet.

Die drei Methoden im Vergleich:

Die Messabweichung ist die für Anwender wohl am einfachsten nachzuvollziehende Angabe zur Genauigkeit eines Sensors, da sie direkt aus der Kennlinie abzulesen ist und die relevanten Fehler-Faktoren bei Raumtemperatur beinhaltet (Nichtlinearität, Hysterese, Wiederholbarkeit etc.). Mit der Messabweichung wird die grösste Abweichung der tatsächlichen Kennlinie von der idealen Kennlinie beschrieben. Da die Messabweichung einen grösseren Wert ergibt als die Nichtlinearität, wird sie von Herstellen nicht so häufig in Datenblättern angegeben.

Eine weitere verwendete Genauigkeitsangabe ist die typische Genauigkeit. Da individuelle Messgeräte nicht identisch miteinander sind, geben Hersteller einen maximalen Wert an, der nicht überschritten wird. Die darunter liegende „typische Genauigkeit“ wird also nicht von allen Geräten geleistet. Es ist aber davon auszugehen, dass die Verteilung dieser Geräte dem 1-Sigma- Wert nach der Gauss’schen Normalverteilung entspricht (also rund zwei Drittel). Das bedeutet auch, dass ein Teil der Sensoren genauer ist, als angegeben und ein weiterer Teil ungenauer (ein bestimmter Maximalwert wird aber nicht überschritten).

So paradox es klingen mag: Genauigkeitsangaben können unterschiedlich genau sein. In der Praxis bedeutet das, dass ein Drucksensor mit 0,5 % Fehler nach maximaler Nichtlinearität nach Grenzpunkteinstellung genauso genau ist, wie ein Sensor mit 0,1 % Fehler nach typischer Nichtlinearität nach Kleinstwerteinstellung.

Temperaturfehler

Die Genauigkeitsangaben Nichtlinearität, typische Genauigkeit und Messabweichung beziehen sich auf das Verhalten des Drucksensors bei Referenztemperatur, welche in der Regel 25°C beträgt. Es gibt natürlich auch Anwendungen, bei denen sehr tiefe oder sehr hohe Temperaturen auftreten können. Da die Temperaturbedingungen die Genauigkeit des Sensors beeinflussen, muss zusätzlich der Temperaturfehler mit eingerechnet werden. Mehr zum Temperaturverhalten piezoresistiver Drucksensoren erfahren Sie hier.

 

Genauigkeit über die Zeit: Langzeitstabilität

Die Angaben zur Genauigkeit in den Produktdatenblättern geben Auskunft über das Instrument zum Ende des Produktionsprozesses. Ab diesem Moment kann sich die Genauigkeit des Geräts verändern. Das ist absolut normal. Die im Laufe der Lebensdauer des Sensors auftretende Veränderung wird in der Regel als Langzeitstabilität aufgeführt. Auch hier beziehen sich die Angaben auf Labor- oder Referenzbedingungen. Das bedeutet, dass sich auch in aufwendigen Tests unter Laborbedingungen die angegebene Langzeitstabilität nicht zwingend für die realen Einsatzbedingungen genau beziffern lässt. Zu beachten sind schliesslich eine Vielzahl Faktoren: Temperaturbedingungen, Vibrationen oder die auszuhaltenden Drücke selbst beeinflussen die Genauigkeit über die Produktlebensdauer.

Daher empfehlen wir, die Drucksensoren einmal im Jahr auf die Einhaltung ihrer Spezifikationen zu überprüfen. Es gilt, die Veränderung des Geräts hinsichtlich der Genauigkeit zu untersuchen. Dafür reicht es normalerweise aus, den Nullpunkt im drucklosen Zustand auf Veränderungen zu überprüfen. Fallen diese grösser aus, als vom Hersteller angegeben, ist das Gerät wahrscheinlich defekt.

Die Genauigkeit eines Drucksensors kann von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst werden. Darum ist es unbedingt ratsam, sich vorab umfassend vom Hersteller beraten zu lassen: In welchen Bedingungen wird der Drucktransmitter angewendet? Welche möglichen Fehlerquellen können auftreten? Wie lässt sich das Instrument am besten in die Anwendung integrieren? Wie wurde die im Datenblatt angegebene Genauigkeit ermittelt? So lässt sich schliesslich sicherstellen, dass Sie als Anwender den Drucktransmitter erhalten, der Ihren Ansprüchen hinsichtlich Genauigkeit optimal entspricht.

Kennlinie, Hysterese, Messfehler: Begriffe der Druckmesstechnik

Kennlinie, Hysterese, Messfehler: Begriffe der Druckmesstechnik

Erste Informationsquelle für Anwender von Druckmesstechnik sind oft die von den Herstellern bereitgestellten Datenblätter. Von grossem Interesse sind dabei in der Regel die Genauigkeitsangaben. In diesem Zusammenhang tauchen eine Vielzahl Begriffe auf, deren Kenntnis bei der Einschätzung des jeweiligen Messinstruments von grosser Bedeutung ist.

Zum Thema Genauigkeit lässt sich grundlegend sagen, dass der Begriff keiner definierten Norm unterliegt. Anders ist dies bei den Begriffen, die im Zusammenhang mit Genauigkeitsangaben vorkommen, darunter Kennlinie, Hysterese, Nichtlineartität, Nichtwiederholbarkeit und Messfehler. Im Folgenden wollen wir diese Begriffe kurz erläutern.

Kennlinie

Die Kennlinie bezeichnet die Abhängigkeit des Ausgangssignals (Messwert) vom Eingangssignal (Druck). Im Idealfall ist die Kennlinie eine Gerade.

Nichtlinearität

Als Nichtlinearität wird die grösste Abweichung (positiv oder negativ) der Kennlinie von einer Referenzgeraden beschrieben. Die Referenzgerade kann mittels drei verschiedener Methoden bestimmt werden: Grenzpunkteinstellung, die Kleinstwerteinstellung (BFSL) und die Anfangspunkteinstellung. Jede dieser Methoden führt zu anderen Ergebnissen. Die Grenzpunkteinstellung ist die in Europa am häufigsten verwendete Methode. Dabei verläuft die Referenzgerade durch Anfangs- und Endpunkt der Kennlinie.

Messfehler

Der Messfehler oder auch die Messabweichung beschreibt die Abweichung des angezeigten Wertes vom „richtigen“ Wert. Dieser „richtige“ Wert ist ein Idealwert, den man in der Praxis nur mit einem hochgenauen Messgerät bei Referenzbedingungen, beispielsweise einem Primärnormal wie es zur Kalibrierung eingesetzt wird, ermitteln kann. Die Messabweichung wird als absoluter oder relativer Fehler angegeben. Der absolute Fehler hat dieselbe Einheit wie die Messgrösse. Der relative Fehler bezieht sich auf den richtigen Wert und ist einheitsfrei.

Nullpunkt- und Spanne-Fehler

Bei der Sensor-Produktion kommt es zu Abweichungen zum Referenzgerät (Normal). Messabweichungen am Messbereichsanfang und -ende werden als Nullpunkt- und Spannefehler bezeichnet. Letzterer bezieht sich auf die Differenz aus beiden Werten. Der Nullpunktfehler ist die Differenz zwischen dem idealen Nullpunkt der Soll-Kennlinie und dem tatsächlichen Ausgangswert der Ist-Kennlinie.

Der Nullpunktfehler kann vom Anwender einfach im drucklosen Zustand abgelesen werden. Um ihn zu eliminieren muss er diesen als Offset in die Auswerteeinheit eingeben. Das Eliminieren des Spannefehlers gestaltet sich etwas schwieriger, da hierfür der Druck am Messbereichsende exakt angefahren werden muss.

Hysterese

Der angezeigte Messwert hängt nicht nur von der Eingangsgrösse ab (hier: Druck), sondern auch von den Werten, die von der Eingangsgrösse zuvor gemessen wurden.

Wenn also die Kennlinie des Messgeräts bei kontinuierlich zunehmendem Druck aufgenommen und dann mit der Kennlinie bei kontinuierlich abnehmendem Druck verglichen wird, fällt auf, dass die Ausgangssignale trotz identischer Drücke nicht exakt gleich sind. Die maximale Abweichung zwischen beiden Kennlinien bezeichnet man als Hysterese. Sie wird in Prozent der Gesamtskala angegeben (% FS).

Nichtwiederholbarkeit

Auch wenn unter identischen Bedingungen gemessen wird unterliegen elektronische Drucktransmitter stochastischen Einflüssen, wegen derer das Ausgangssignal für gleiche Druckwerte bei aufeinanderfolgenden Messungen nicht identisch ist. Mit Nichtwiederholbarkeit wird daher die grösste Abweichung aus drei nacheinander in gleicher Richtung erfolgten Messungen angegeben. Ein zuverlässiges Druckmessinstrument erkennen Anwender an einer möglichst geringen Nichtwiederholbarkeit.

Wie die Hysterese kann die Nichtwiederholbarkeit nicht kompensiert werden.

 

Temperaturfehler

Temperaturänderungen beeinflussen die Eigenschaften des Drucksensors unmittelbar. Der elektrische Widerstand von Halbleitern, wie sie bei piezoresistiven Druckmessumformern genutzt werden, nimmt beispielsweise mit steigender Temperatur ab. Hersteller optimieren ihre Produkte daher hinsichtlich eines ausgeglichenen Temperaturverhaltens. Temperaturbedingte Fehler werden entweder direkt auf dem Sensor oder elektronisch kompensiert. Manche Geräte verfügen auch über einen Temperatursensor, der auftretende temperaturbedingte Fehler direkt kompensiert. Dennoch lassen sich solche Fehler nur minimieren und nicht völlig eliminieren. Dieser Rest-Temperaturfehler wird von manchen Herstellern als Temperaturkoeffizient angegeben.

Überlastdruck

Die angegebenen Fehlergrenzen werden im Überlastbereich überschritten. Der Druckmessumformer erleidet aber noch keine bleibenden Schäden.

Berstdruck

Der Berstdruck gibt den Druck an, bei dem es zu Verformungen des Druckmessumformers kommt und er mechanisch beschädigt wird.

Langzeitstabilität

Äussere Einflüsse wirken auf das Messinstrument. Darum bleibt die Kennlinie nicht über Jahre hinweg konstant. Die Langzeitstabilität (auch Langzeitdrift) wird von den Herstellern unter Laborbedingungen ermittelt und in den Datenblättern in Prozent von der Gesamtskala pro Jahr angegeben.

Die realen Einsatzbedingungen des Gerätes können sich signifikant von den Testbedingungen unterscheiden. Auch können die Testabläufe unter den Herstellern stark variieren, was die Vergleichbarkeit der Angaben erschwert. Generell empfiehlt es sich, den Druckumformer in regelmässigen Abständen zu kalibrieren und gegebenenfalls zu justieren.

Genauigkeit: Die Kennlinienabweichung

Wie eingangs erwähnt, ist „Genauigkeit“ keine feste Grösse. Ein anderer Begriff, der gelegentlich für Genauigkeit benutzt wird, ist die Kennlinienabweichung. Diese beschreibt den maximalen Gesamtfehler nach IEC 770 und besteht aus der Linearitätsabweichung, der Hysterese sowie der Nichtwiederholbarkeit. Es handelt sich demnach um die Abweichung des Messbereichsendwertes von der idealen Kennlinie in Prozent.

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