Wasser trotz Trockenzeit

Wasser trotz Trockenzeit

Wasserbau Experten des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) haben in einer Karsthöhle auf der indonesischen Insel Java ein unterirdisches Stauwerk mit integrierter Wasserkraftanlage errichtet. Das 100m unter der Erdoberfläche gelegene Kraftwerk liefert nun während der Trockenzeit reichlich Wasser aus der Höhle. Dabei messen zwei Datenlogger die Wasserhöhe vor und hinter der Staumauer. Der Pegel des Oberwassers beträgt 15 – 20 m, während er im Unterwasser, wo das Wasser wieder aus der Turbine austritt, höchstens 2 m erreicht.

Das Karstgebiet Gunung Kidul an der Südküste Javas ist eine der ärmsten Regionen Indonesiens. Für eine ertragreiche Ernte ist der Boden zu karg und in der Trockezeit versiegen die Fliessgewässer. Das Wasser der Regenzeit versickert zwar rasch, es sammelt sich aber in einem unteririschen Höhlensystem. Dieser natürliche Wasserspeicher wurde mit dem Höhlenkraftwerk erschlossen. Die Tatsache, dass selbst in der Trockenzeit über 1’000 Liter Wasser/s durch die Höhle Bribin fliessen, spricht für die ideale Lage des Stauwerks. Anstelle komplexer Turbinen wird die mechanische Energie zum Antrieb der Förderpumpen über invers betriebene Kreispumpen erzeugt. Die fünf parallel betriebenen Fördermodule sind somit sehr kostengünstig und benötigen lediglich geringen Betriebs- und Wartungsaufwand. Die Förderpumpen drücken einen Teil des Wassers 220 m hoch in einen auf einem Berg gelegenen Speicher mit dem Namen Kaligoro-Reservoir. Mit dem geglückten Probeeinstau wurde der Knackpunkt des Projekts überwunden. Die Höhle hält das Wasser tatsächlich und die notwendige Stauhöhe von 15 m wird erreicht.

Im März 2010 wurde die Anlage an die indonesischen Behörden übergeben. Nun kann sie 80’000 Menschen mit bis zu 70 Liter Wasser am Tag versorgen. Bisher standen den Bewohnern in der Trockenzeit 5 – 10 Liter am Tag für Körperpflege, Haushalt und Vieh zur Verfügung. Übrigens, jeder Deutsche verbraucht dafür im Schnitt 120 Liter.

Funktion der Drucklogger

Die Drucklogger messen die Wasserhöhe vor und hinter der Staumauer. Die Normalhöhe ist 15 m, im Hochwasserfall kann es bis zu 20 m werden. Die andere Sonde misst den Wasserstand im Unterwasser, nämlich dort, wo das Wasser aus der Turbine austritt. Dort werden Höhen bis 2 m erfasst. Die Wahl fiel auf den Drucklogger von STS wegen ihrer hohen Überlastfestigkeit von 3x Messbereichsendwert, der geringen Kennlinienabweichtung von maximal 0,1% und der hohen Langzeitstabilität zwischen 0,1 % und 0,5 % FS pro Jahr.

Die Pegellogger bieten Druckbereiche zwischen 0 – 100 mbar und 0 – 600 bar und ermöglichen somit Pegelmessungen im Bereich von 0 – 100 cmWS bis 0 – 6’000mWS. Das Messintervall ist zwischen 0,5 s und 24 h einstellbar. Der Messwertspeicher von bis zu 1,5 Millionen Messwerten und ein geringer Sondendurchmesser zeichnen die Geräte aus. Ausserdem kann man handelsübliche Litiumbatterien mit wenigen Handgriffen vor Ort austauschen.

Variable Speicherintervalle in Abhängigkeit vom Druck oder der Zeit erlauben flexible Messungen. Durch die Verwendung verschiedener Materialien wie Edelstahl, Titan, PUR, PE oder Teflonkabel erreicht man eine hohe Medienverträglichkeit für verschiedenste Anwedungen. Neben der Pegelaufzeichnung von Grundwasser, Brunnen, Bohrlöchern, Seen und Flüssen eignen sich die Pegellogger auch zur Dichtigkeitsprüfung im Gas-, Wasser- und Rohrleitungsbau, zur Rohrnetzanalyse sowie zur Druckprüfung im Gas-, Wasser- und Fernwärmerohrnetz. Auch in Gasdruck-Regelstationen sowie zum Nachweis eines konstanten Versorgungsdrucks haben sie sich optimal bewährt.

Quellen:   Karlsruher Institut für Technologie (KIT) – Institut für Wasser und Gewässerentwicklung (IWG)

Die Kraft des Wassers: Erneuerbare Energie aus dem Meer

Die Kraft des Wassers: Erneuerbare Energie aus dem Meer

Die Idee, die Kraft des Meeres zur Energiegewinnung zu nutzen, ist nicht neu. Die Herausforderung ist dabei, effiziente Energieumwandlungssysteme zu entwickeln, die die Kosten gering halten und die Umwelt kaum beeinträchtigen. In Italien ist mit REWEC3 in dieser Hinsicht ein vielversprechendes Projekt entstanden.

Der Resonant Wave Energy Converter (REWEC3) ist eine fortgeschrittene Technologie, die aus der Energie der Meereswellen elektrischen Strom produziert. Im Hafen von Civitavecchia wurde die erste Anlage dieses Typs erfolgreich verbaut. Das Funktionsprinzip folgt den Oscillating Water Columns (OWC) Anlagen.

OWCs haben grosses Potential als erneuerbare Energiequelle mit geringer Umweltbelastung. Wenn der Wasserspiegel um und innerhalb eines OWC steigt, wird durch das Wasser Luft in einem Sammelraum verdrängt und vorbei an einem Power-Take-Off (PTO) System hin und her geschoben. Das PTO-System wandelt die Luftströmung in Energie um. Bei den Modellen, die den Luftstrom zu Strom umwandeln, besteht das PTO-System aus einer bidirektionalen Turbine. Das bedeutet, dass sich die Turbine unabhängig von der Richtung des Luftstroms immer in die gleiche Richtung dreht, so dass kontinuierlich Energie erzeugt wird.

Die REWEC3-Anlage in Civitavecchia ging aus einem Forschungsprojekt der Mediterranea University in Reggio Calabria hervor und wird heute von der Firma Wavenergy.it betrieben. Die Anlage ist im Wesentlichen ein verstärkter Senkkasten aus Beton. Der Senkkasten weist auf der den Wellen zugeneigten Seite einen vertikalen Schacht (1) auf, der über eine Öffnung (2) mit dem Meer auf der einen Seite sowie durch eine tiefer gelegene Öffnung (4) mit einem Innenraum (3) auf der anderen Seite verbunden ist. Dieser innere Raum enthält Wasser im unteren Teil (3a) und eine Lufttasche im oberen Bereich (3b). Ein Luftschacht (5) verbindet diese Lufttasche über eine Selbstgleichrichterturbine (6) mit der Umgebungsluft. Die Wellenbewegungen erzeugen Druckveränderungen am Eingang des vertikalen Schachts (2). Das Wasser im Schacht steigt und sinkt dadurch im Inneren des Schachts (1). Dadurch wird die Lufttasche im oberen Bereich des Schachts wechselnd komprimiert oder expandiert. Die Luftströmungen im Luftschacht (5) treiben die Selbstgleichrichterturbine (6) an.

Das Prinzip der REWEC3-Anlagen nutzt also die Wellenbewegungen des Meeres zur Stromerzeugung. Die Luft in der Luftammer wird abwechselnd komprimiert (durch Wellenberge) und dekomprimiert (durch Wellentäler), so dass ein alternierender Luftstrom in einem Kanal erzeugt wird, der eine Selbstgleichrichterturbine antreibt. Durch einen Koaxial-Generator wird schliesslich elektrische Energie erzeugt.

Die Vorteile der REWEC3-Anlage bei der Energiegewinnung sprechen für sich:

  • Sie greift visuell nicht ins Landschaftsbild ein, da sie von aussen kaum zu erkennen ist.
  • Sie dämpft die Wirkung von Wellen und mildert die Auswirkungen von Stürmen an der Küste.
  • Die Meeresfauna wird durch überirdische Lage der Turbinen nicht gefährdet.
  • Eine einen Kilometer lange Anlage kann jährlich 8.000 MWh produzieren.

Bei einer Anlage wie REWEC3 braucht es natürlich eine verlässliche sowie schnelle Überwachung der Druckunterschiede, die durch die auftreffenden Wellen entstehen. Nach ausgiebigen Tests entschieden sich die Forscher der Mediterranea University 2008 für die Präzisions-Pegelsonde ATM.1ST/N von STS. Ausschlaggebend für die Entscheidung zugunsten des ATM.1ST/N Druck Transmitters waren die sehr kurzen Ansprechzeiten von < 1ms / 10 … 90% FS und die sehr gute Langzeitstabilität über einen weiten Temperaturbereich. Auch die Tatsache, dass sich Messinstrumente aus dem Hause STS dank des modularen Aufbaus unkompliziert an verschiedene Anforderungen anpassen lassen, sprach für sich. So konnten die verwendeten ATM.1ST/N Pegelsonden unkompliziert für die Verwendung mit National Instruments Datenloggern konfiguriert werden.

Bildquelle (grafische Darstellung REWEC3): Wavenergy.it

 

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