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Druckverhalten piezoresistiver Druckaufnehmer

Druckverhalten piezoresistiver Druckaufnehmer

Piezoresistive Druckaufnehmer zeichnen sich durch ihre hohe Empfindlichkeit aus. Auch hinsichtlich Genauigkeit und Miniaturisierung ergeben sich viele Vorteile gegenüber anderen Messinstrumenten. In unserem Wissensbeitrag erklären wir das Druckverhalten piezoresistiver Druckaufnehmer.

Anwender piezoresistiver Druckaufnehmer erwarten ein lineares Druckverhalten, bei dem das Ausgangssignal proportional zum anstehenden Druck ist. Darum soll die Kurve im Druck-Signal-Diagramm eine Gerade sein, deren Anfangspunkt mit Nullpunkt und deren Steigung mit Empfindlichkeit bezeichnet wird. Der wirkliche Verlauf der Druck-Signal-Kurve zeigt immer mehr oder weniger starke Abweichungen von der idealen Geraden. Diese Abweichung ist der Linearitätsfehler des Druckaufnehmers. Die Steigung der Kurve entspricht dagegen der Empfindlichkeit.

In der Abbildung ist zu sehen, dass ein praktisch linearer Teil der Kennlinie ausgenutzt wird, wenn der Aufnehmer mit geringerer Empfindlichkeit (ca. 70% des Chip-Nenndrucks) eingesetzt wird. Durch Selektion können Transmitter mit sehr geringer Nichtlinearität (Stichwort 0.05 %FS) gebaut werden. Voraussetzung ist aber, dass der Einsatzbereich im linearen Teil des Chips liegt.

Empfindlichkeit piezoresistiver Druckaufnehmer

Die Empfindlichkeit eines Druckaufnehmers hängt im wesentlichen von zwei Faktoren ab:

  • dem Widerstandswert der eindiffundierten Halbleiterwiderstände und ihrem piezoresistiven Wirkungsfaktor,
  • der Dicke der Siliziummembrane.

Die Dicke der Siliziummembrane hat den grössten Einfluss auf das Druckverhalten. Sie wird durch mechanische, chemische oder kombinierte Bearbeitung festgelegt. Diese Prozesse lassen sich nicht so genau kontrollieren, dass alle Druckmesszellen die genau gleiche Empfindlichkeit aufweisen. Deshalb werden Klassen gebildet, innerhalb derer die Druckaufnehmer für einen bestimmten Druckbereich eingesetzt werden können. Innerhalb dieser Klassen können die Empfindlichkeiten um etwa ±20% streuen. Diese Abweichung kann durch den Speisestrom oder den Verstärkungsfaktor in der Elektronik kompensiert werden (Kalibrierung).

Linearität piezoresistiver Druckaufnehmer

Bei Linearitätsangaben in Prozent muss beachtet werden, dass dabei meist %FS (Full Scale, Endwert) angegeben werden. Bezogen auf einen Messwert kann der Fehler also durchaus stark ins Gewicht fallen, auch wenn in der Herstellerangabe ein sehr kleiner Wert, aber eben als %FS, angegeben wird.

Bei der Druckmesszelle hängt die Linearität von mehreren Faktoren ab:

  • die Halbleiterwiderstände müssen genügend klein und an der genau richtigen Stelle der Siliziummembrane eindiffundiert sein,
  • die Siliziummembrane muss sauber, scharfkantig und genau am richtigen Ort sein,
  • die Linearität ist unterschiedlich, ob Über- oder Unterdruck gemessen wird, d.h. ob sich die Membrane in konkaver oder konvexer Form baucht (Zug- oder Druckbelastung),
  • das Verhältnis Durchmesser zu Dicke der Siliziummembrane muss innerhalb eines bestimmten Bereiches sein. Sehr dünne Membranen deformieren sich mit einer überlagerten Streckung: Dieser Balloneffekt führt bei Aufnehmern für tiefe Druckbereiche zu einem typischen s-förmigen Verlauf der Linearitätskurve (welche mit analogen Kompensationsmethoden nicht behoben werden kann),
  • bei sehr dicken Siliziummembranen ist die beabsichtigte Struktur der am Rand starr eingespannten Membrane nicht mehr realisierbar, da z.B. bei einem 1000 bar Aufnehmer die Membrane halb so dick ist wie der Chip.

Überlast und Berstdruck piezoresistiver Druckaufnehmer

Der typische Verlauf der Linearitätskurve ist in einem grossen Teil recht linear und dann eher stark abflachend. Im Interesse eines möglichst grossen Ausgangssignals wird der grösstmögliche Bereich dieser Kurve ausgenutzt. Bis etwa zwei Drittel ist der Verlauf so linear, dass der Fehler kleiner als 0.5 %FS ist. Darüber wird der Linearitätsfehler schnell grösser, so dass eine Grenze von der Genauigkeit her gesetzt ist. Ausser bei sehr tiefen und sehr hohen Druckbereichen kann der Nenndruckbereich um etwa 50 % überschritten werden, bis die Messzelle bricht.

Um die Überlastsicherheit zu erhöhen, muss auf ein hohes Nutzsignal verzichtet werden: Man muss einen Druckaufnehmer verwenden, der an sich für einen höheren Druckbereich bestimmt wäre. Während beispielsweise bei kapazitiven Druckaufnehmern ein mechanischer Anschlag für die sich unter Druck durchbiegende Membrane vorgesehen werden kann und eine sehr hohe Überlastfestigkeit gewährleistet wird, ist dies bei den vergleichsweise winzig kleinen Siliziummembranen der piezoresistiven Druckmesszellen mit ihren kleinsten Auslenkungen kaum möglich.

Bei STS ist der Berstdruck der Druck, bei dem ein Medium in den Sensor gelangen kann, also die metallische Membrane zerstört wird. Der Aufnehmer ist allerdings bereits vorher nicht mehr funktionsfähig. Das geschieht bereits wenn der Chip bricht. Bei Tauchsonden sind Gehäuse, Kabelverschraubung und Kabel massgebend, nicht der Berstdruck des Aufnehmers (etwaige Angaben im Datenblatt sind also vernachlässigbar).

Die Langzeitstabilität von Drucksensoren

Die Langzeitstabilität von Drucksensoren

Faktoren wie Temperatur und mechanische Belastungen können sich langfristig negativ auf die Langzeitstabilität von Drucksensoren auswirken. Die Effekte können aber schon im Vorfeld auf Herstellerseite minimiert werden.

In den Datenblättern zu Drucksensoren geben Hersteller auch die Langzeitstabilität an. Dabei handelt es sich um einen unter Laborbedingungen ermittelten Wert, der die maximale Änderung von Nullpunkt und Ausgangsspanne angibt. Dieser Wert wird in Prozent angegeben und bezieht sich in der Regel auf den Gesamtfehler. Er besagt, dass sich der Gesamtfehler eines Drucksensors zum Beispiel nach einem Jahr um 0,1 Prozent der Gesamtskala verschlechtern kann.

Drucksensoren brauchen in der Regel etwas Zeit, um sich zu stabilisieren. Das bedeutet, dass hinsichtlich der Langzeitstabilität vor allem im ersten Jahr die meiste „Bewegung“ ist. Wie bereits angesprochen, sind hier in erster Linie Verschiebungen beim Nullpunkt und der Empfindlichkeit (Ausgangssignal) zu nennen. Von Anwendern werden meistens die Verschiebungen des Nullpunkts bemerkt, da diese leicht abzulesen sind.

Wie kann die Langzeitstabilität optimiert werden?

Um eine möglichst optimale Langzeitstabilität zu erreichen, bei der es im Verlauf der Produktlebensdauer nur zu geringen Verschiebungen kommt, muss das Kernelement stimmen: Der Sensorchip. Ein hochwertig produzierter Drucksensor ist die beste Garantie für ein langfristig optimal funktionierendes Messinstrument. Bei piezoresistiven Drucksensoren ist dies der Siliziumchip, auf den die Wheatstonesche Messbrücke eindiffundiert ist (zur Funktionsweise piezoresistiver Drucksensoren erfahren Sie hier mehr). Die Spreu trennt sich gleich zu Beginn der Produktion vom Weizen. Eine gewissenhafte Qualifizierung des Siliziumchips steht bei der Produktion langzeitstabiler Drucksensoren am Anfang.

Im zweiten Schritt ist der Aufbau des Sensors entscheidend. Der Siliziumchip wird in ein Gehäuse geklebt. Durch Temperatureinwirkung und andere Einflüsse kann sich die Klebestelle verändern und damit auch die mechanische Belastung des Siliziumchips. Darunter leidet natürlich die Langzeitstabilität.

Die Praxis hat gezeigt, dass ein neuer Sensor einige Zeit „arbeitet“ – besonders im ersten Jahr. Je älter ein Sensor, desto stabiler ist er auch. Um Fehlentwicklungen möglichst gering zu halten und den Sensor allgemein besser einschätzen zu können, wird er gealtert und einigen Tests unterzogen, bevor er die Produktion verlässt.

Wie hier verfahren wird, ist von Hersteller zu Hersteller verschieden. Um neue Drucksensoren zu stabilisieren, werden sie bei STS über eine Woche lang thermisch behandelt. Die „Bewegung“, die einem Sensor besonders im ersten Jahr innewohnt, wird damit zu einem grossen Teil bereits vorweggenommen. Daher kommt die thermische Behandlung einer künstlichen Alterung gleich.

Abbildung 1: Thermische Behandlung der piezoresistiven Druckmesszellen

Nach dieser Stabilisierung des Sensors wird er weiteren Tests unterzogen, um ihn optimal zu charakterisieren. Es wird das Verhalten des Drucksensors unter unterschiedlichen Temperaturen getestet. Auch findet eine Druckbehandlung statt. Hier müssen die Sensoren zeigen, was sie aushalten, indem sie über einen längeren Zeitraum dem vorgesehenen Überdruck ausgesetzt werden. Diese Messungen dienen der Charakterisierung jedes einzelnen Sensors. Das ist nötig, um verlässliche Aussagen über das Verhalten des Messinstruments bei verschiedenen Umgebungstemperaturen zu treffen (Temperaturkompensation).

Bei der Langzeitstabilität kommt es in erster Linie also auf die Produktionsqualität an. Natürlich können regelmässige Kalibrierungen und gegebenenfalls Justagen helfen, eventuelle Verschiebungen zu korrigieren. In den meisten Anwendungen sollte dies jedoch nicht nötig sein: Richtig produzierte Sensoren funktionieren über einen richtig langen Zeitraum.

Wie relevant ist die Langzeitstabilität?

Wie relevant die Langzeitstabilität ist, kommt ganz auf die Anwendung an. Sicher ist sie aber im Niederdruckbereich von grösserer Bedeutung. Das liegt einerseits daran, dass Fremdeinflüsse stärker auf das Signal einwirken. Kleine Änderungen der mechanischen Belastung des Chips haben hier einen grösseren Einfluss auf die Präzision der Messergebnisse. Des Weitern basieren für Niederdruckanwendungen produzierte Drucksensoren auf einem Siliziumchip, dessen Membrandicke oftmals kleiner als 10 µm ist. Daher ist hier bei der Verklebung im Gehäuse auch besondere Sorgfalt gefragt.

Abbildung 2: Detailaufnahme des geklebten und gebondeten Siliziumchip

Bei aller Sorgfalt ist eine unendliche Langzeitstabilität und damit auch Genauigkeit nicht möglich. Faktoren wie Druck-Hysterese und Temperatur-Hysterese lassen sich nicht gänzlich ausschliessen. Sie zählen sozusagen zu den Charaktereigenschaften eines Sensors. Anwender können entsprechend planen. Bei hochgenauen Anwendungen sollten Druck- und Temperatur-Hysterese beispielsweise nicht mehr als 0,02 Prozent der Gesamtskala betragen.

Im Zusammenhang mit Langzeitstabilität muss natürlich auch erwähnt werden, dass die Physik gewisse Grenzen aufzeigt. Bei besonders anspruchsvollen Anwendungen ist eine hohe Stabilität nicht zu erreichen. Das sind in erster Linie Anwendungen mit stark schwankenden, hohen Temperaturen. Auch konstant hohe Temperaturen jenseits von 150 °C zerstören irgendwann den Sensor: Die Metallschicht, die dem Kontaktieren der Wiederstände der Wheatstoneschen Messbrücke dient, diffundiert in das Silizium und verschwindet so buchstäblich.

Anwender, die Druckmessungen unter solch extremen Bedingungen einsetzen oder höchste Präzision verlangen, sollten die verfügbaren Optionen daher gründlich vorab mit Herstellern besprechen.

Installation von Drucksensorik: Das Medium ist für Position entscheidend

Installation von Drucksensorik: Das Medium ist für Position entscheidend

Im Idealfall werden Druckmessumformer direkt im zu überwachenden Prozess installiert. Ist das nicht möglich, entscheidet das zu überwachende Prozessmedium über die Positionierung der Sensorik.

 

Es gibt verschiedene Gründe, warum Druckmessumformer nicht direkt im Prozess montiert werden können:

  • in der Anwendung ist zu wenig Platz für die Montage
  • die Drucksensorik wird nachträglich installiert
  • der direkte Kontakt zwischen Prozessmedium und Messsensorik ist nicht erwünscht (beispielsweise aufgrund zu hoher Temperaturen)

Wenn der Druckmessumformer nicht direkt im Prozess angebracht werden kann, wird die Verbindung zwischen Prozess und Messinstrument über eine Bypassleitung (auch Wirkdruckleitung oder Abzweigleitung) hergestellt. Diese Verbindungsleitung ist je nach Art der Anwendung mit Gas oder Flüssigkeit gefüllt. In der Regel gibt es an der Bypassleitung in der Nähe des Prozesses und in der Nähe des Druckmessumformers je ein Absperrventil. Dadurch kann die Messvorrichtung (oder Teile davon) abgebaut oder verändert werden, ohne dabei den eigentlichen Prozess zu unterbrechen.

Das ist besonders hilfreich, wenn der Druckmessumformer Wartungsarbeiten wie Kalibrierungen unterworfen wird. Durch das Absperrventil am Messinstrument bleibt das Messmedium in der Bypassleitung.

Bei der Verlegung der Bypassleitungen gilt es, einige wichtige Punkte zu beachten. Sie sollte so kurz wie möglich sein, abgerundete Krümmungen haben, frei von Verschmutzungen sein und Gefälle bzw. Steigungen sollten möglichst steil sein (nicht geringer als 8 %). Des Weiteren gibt es medienspezifische Anforderungen. So soll bei Flüssigkeiten auf eine vollständige Entlüftung geachtet werden. Bei der Relativ- und Absolutdruckmessung kommt eine Bypassleitung zum Einsatz. Bei der Differenzdruckmessung sind es zwei. Hier sind je nach Prozess weitere Installationshinweise zu beachten.

Positionierung der Druckmessumformer zum Prozess

Je nach Art des Prozesses ist es wichtig, ob der Druckmessumformer oberhalb oder unterhalb des Prozesses montiert wird. Im Folgenden soll auf die wichtigsten Unterschiede zwischen Flüssigkeiten, Gase und Dampf führenden Rohrleitungen eingegangen werden.

Flüssigkeiten

Bei Flüssigkeitsmessungen an Rohrleitungen sollte der Druckmessumformer unterhalb des Prozesses installiert werden, damit mögliche Gasblasen wieder zurück in den Prozess entweichen. Des Weiteren ist darauf zu achten, dass bei hohen Temperaturen das Prozessmedium ausreichend gekühlt wird. In diesem Fall gilt die Bypassleitung auch als Kühlstrecke.

Gas

Bei Gasmessungen an Rohrleitungen ist der Druckmessumformer nach Möglichkeit oberhalb des Prozesses zu montieren. So kann eventuell anfallendes Kondensat zurück in den Prozess fliessen, ohne die Messungen zu beeinträchtigen.

Dampf

Dampfmessungen sind aufgrund der hohen Temperaturen und der Kondensatbildung etwas aufwendiger. Beide Aspekte gehen Hand in Hand: Kühlt der Dampf auf dem Weg zum Druckmessumformer ab, bildet sich Kondensat. Sammelt sich dieses im Messinstrument, kann es das Messergebnis beeinflussen.

Entsprechend muss bei der Dampfmessung darauf geachtet werden, dass die Temperatur des Mediums entsprechend gekühlt wird und das anfallende Kondensat nicht in den Druckmessumformer gelangt. Daher ist vorab eine Höhe zu definieren, bis zu der sich Kondensat sammeln kann. Diese wird dann in der Messbereichsauslegung berücksichtigt. Bei der Absolut- und Relativdruckmessung ist die Bypassleitung zu diesem Zwecke wie ein S geschwungen. Sie führt vom Dampf-führenden Rohr steil nach oben, bevor sie wieder nach unten führt. In diesem ersten Rohrbogen sammelt sich das Kondensat und kann zurück in den Prozess fliessen.

Bei der Differenzdruckmessung ist dies noch etwas aufwendiger. In beiden Bypassleitungen sollen die gleichen Bedingungen herrschen. Das bedeutet, dass die Kondensatsäule auf Hoch- und Niederdruckseite gleich ist. Aus diesem Grund werden bei der Dampfmessung mit Differenzdruckmessumformern Kondensatgefässe verwendet, die sich noch vor dem Entnahme-Absperrventil der Bypassleitung befinden. Das überschüssige Kondensat wird über diese Gefässe zurück in den Prozess geleitet. Auf Seite des Druckmessumformers sollte des Weiteren mit einem Fünffach-Absperrventil gearbeitet werden, damit die Sensorik beim Ausblasen der Bypassleitung nicht durch das heisse Medium nachhaltig beeinträchtigt werden kann.

Gängige Fehler bei der Druckmessung und wie man sie behebt

Gängige Fehler bei der Druckmessung und wie man sie behebt

Unschlüssige Ausgangssignale, Nullpunktverschiebungen oder der Komplettausfall des Messinstruments: Diese Symptome können die Nerven von Anwendern schnell strapazieren. Die gute Nachricht: Wer die Ursache richtig identifiziert, kann diese Fehler oft leicht beheben. 

Im Folgenden zeigen wir Ihnen eine Reihe typischer, mit etwas Hintergrundwissen in der Regel vermeidbarer Fehler, die Anwendern in der Praxis begegnen können. Zu vielen Themen haben wir übrigens bereits ausführliche Beiträge an dieser Stelle veröffentlicht. Sie sind an entsprechender Stelle verlinkt. 

FehlerUrsacheFehlerbehebung
 Kein Ausgangssignal

Leitungsbruch

 

Kabel auf Beschädigungen untersuchen und auf eine geeignete Kabelverlegung achten.
 VerdrahtungsfehlerStecker-Kabel-Belegung überprüfen und gegebenenfalls die Montage- bzw. Betriebsanleitung konsultieren .
 Falsche Verpolung
Die Anzeige zeigt einen zu geringen Druck anAufgrund einer verstopften Kanalbohrung ist der Eingangsdruck zu gering
  • Die Kanalbohrung auf Verschmutzung untersuchen und reinigen
  • Bei einem verschmutzten Medium sollte am Prozessanschluss ein Filter angebracht werden
  • Gegebenenfalls zu einem Druckmessumformer mit einer frontbündigen Membran greifen
Der Druckmessumformer ist am Prozessanschluss undichtDie Dichtung überprüfen, da sie entweder zu locker sitzt oder defekt ist (bei einer neuen Dichtung eventuell Medienverträglichkeit prüfen).
Das Signal ist konstant, reicht aber auch bei Druckerhöhung nicht über einen bestimmten Wert hinausDie Kanalbohrung ist verstopft
  • Die Kanalbohrung reinigen
  • Ggf. Filter vorsetzen 
  • Druckmessumformer mit frontbündiger Membran wählen
Die Mediumstemperatur ist zu tief (unter – 40 °C)In der Messzelle eines piezoresistiven Druckmessumformers befindet sich eine Übertragungsflüssigkeit. Bei unter -40 °C kann sich diese verfestigen. In diesem Fall ist ein für Niedrigtemperaturen optimierter Druckmessumformer zu wählen, z.B. mit  der Füllflüssigkeit AS100 (für Temperaturen bis -55 °C).
Das Ausgangssignal zeigt einen hohen Wert an und bleibt unverändertDer zulässige Messbereich wurde überschritten: Wenn der Druckmessumformer im Überlastbereich arbeitet, geht er zwar noch nicht kaputt, zeigt aber keine akkuraten Messergebnisse an. Das Ausgangssignal hat den Punkt der Sättigung erreicht und kann diesen nicht weiter überschreiten.Es ist ein für den Messbereich geeigneter Druckmessumformer zu wählen.
Das Ausgangssignal ist zu niedrig und geht trotz Druckerhöhung nicht über diesen zu niedrigen Wert hinausZu geringer EingangsdruckDie Kanalbohrung ist verstopft (siehe oben).
Zu hohe Bürde für mA Signale (Die an den Druckmessumformer angeschlossene Elektronik nimmt zu viel Strom)Für mA Signale Bürde entsprechend des Datenblatts/der Bedienungsanleitung verkleinern.
Zu geringe Bürde für V SignaleBürde entsprechend des Datenblatts/der Bedienungsanleitung vergrössern.
Zu geringe BetriebsspannungEntsprechend der Betriebsanleitung ist die Betriebsspannung zu erhöhen.
Zu weiter Messbereich des DruckmessumformersEs ist ein dem Messbereich entsprechendes Messinstrument zu wählen. Als Faustregel gilt: Der Messbereich sollte etwa 75 % des Messgeräts betragen.
Nullpunktverschiebung (z.B. das Nullpunktsignal ist zu hoch)Durch einen unzulässig hohen Überdruck wurde die Membrane verformt
  • Der Druckmessumformer ist defekt
  • Es ist ein geeigneter Messbereich zu wählen und ggf. eine Drossel zu verwenden
Durch Druckspitzen wurde die Membrane verformt oder durchschossen
Zu hohes Anzugsdrehmoment bei der Montage (Messzelle verdrückt)Dieses Problem kommt eher bei Messgeräten mit niedrigem Druckmessbereich vor. Es ist bei der Montage auf das maximale Drehmoment bei der Installation am Prozess zu achten (Montageanleitung konsultieren).
Das Ausgangssignal ändert sich unter Temperatureinwirkung starkEs liegt eine Verstopfung des Relativdruckausgleichs vor (meistens Geräte mit niedrigen Messbereichen von bis zu 25 bar)Der Relativdruckausgleich sollte auf Verschmutzungen überprüft werden. Auch sollte sichergestellt werden, dass die Installation korrekt erfolgte.
Stark schwankendes Ausgangssignal (Flackern)WackelkontaktEin Leitungsbruch oder ein loser Stecker können die Ursache sein.
Starke Vibrationen oder Schockimpulse im ProzessDer Sensor schwingt mit. Idealerweise sollte schon vor Auswahl des Druckmessumformers im Datenblatt die erlaubte Schockbelastung überprüft werden. Schockresistente Geräte zeichnen sich durch eine vergossene Elektronik aus und verzichten auf einstellbare Potentiometer (wie der ATM.1ST). Nachträglich kann man dem Problem beikommen, indem das Messgerät über eine flexible Druckleitung entkoppelt wird.
Das Ausgangssignal hat StörimpulseEs liegt eine zu starke EMV-Einstreuung vorEs ist darauf zu achten, dass die Kabel geschirmt sind. EMV-Phänomene können mit einer sorgfältigen Installation weitestgehend eliminiert werden.
Unterschiedliche Potentiale zwischen Messgerät und ProzessDer Erdungsanschluss des Druckmessumformers ist zu überprüfen.
Das Ausgangssignal fällt nach einiger Zeit im Betrieb ausAufgrund einer zu hohen Betriebstemperatur versagen die ElektronikbauteileÜber einen Temperaturentkoppler, beispielsweise vorgelagerten Kühlrippen oder einer Kühlstrecke, kann das Prozessmedium ausreichend abgekühlt werden. Bei Anwendungen mit Dampf ist eine Wassersackrohr die beste Lösung.

Einige der hier aufgeführten Fehler sind auf falsch ausgewählte Druckmessumformer zurückzuführen: Wer Fehler vermeiden will, sollte vorab die Anforderungen an das Messinstrument hinsichtlich Druckmessbereich und Installation möglichst genau kennen (eine kleine Hilfestellung zur richtigen Transmitterwahl finden Sie hier). Eine ausführliche Beratung durch Herstellerseite kann also schon im Vorfeld Ihre Nerven schonen.

Wir helfen Ihnen gern weiter

Die Lage kann Genauigkeit von Druckmessumformern beeinflussen

Die Lage kann Genauigkeit von Druckmessumformern beeinflussen

Die Genauigkeit einer Druckmessung kann durchaus von der Lage des Druckmessumformers beeinflusst werden. Besonders im Niederdruckbereich sollte darauf geachtet werden.

Beim Thema Lageabhängigkeit kann es zu Ungenauigkeiten kommen, wenn sich die Position des Druckmessumformers in der Praxis von jener während der Kalibration beim Hersteller unterscheidet. Bei STS ist es üblich, dass Druckmessumformer in senkrechter Position nach unten zeigend kalibriert werden (siehe Beitragsbild oben). Montieren Anwender einen dieser so kalibrierten Drucksensoren in entgegengesetzter Position, also senkrecht nach oben, kann es zu Ungenauigkeiten bei der Druckmessung kommen.

Der Grund hierfür ist einfach: In letzterer Position beeinflusst das Eigengewicht des Druckmessumformers dessen Präzision. Membrane, Füllkörper und Übertragungsflüssigkeit wirken durch die Erdanziehungskraft auf den eigentlichen Sensorchip. Dieses Verhalten ist allen piezoresistiven Druckmessgeräten gemein. Allerdings ist es nur im Niederdruckbereich von Bedeutung.

Montage von Druckmessumformern: Achtung im Niederdruckbereich

Je niedriger der zu messende Druck, desto höher ist in diesem Fall die Messabweichung. Bei einem 100 mbar Sensor beträgt die Messabweichung 1 Prozent. Je höher der Messbereich, desto geringer der Effekt. Bereits ab einem Druck von 1 bar ist er praktisch vernachlässigbar.

Die Messungenauigkeit lässt sich von Anwendern leicht erkennen, besonders wenn ein Relativdrucksensor verwendet wird. Arbeiten Anwender im Niederdruckbereich und ist eine Montage des Messinstruments nicht in der Position möglich, in der es werksseitig kalibriert wurde, so sollte in der richtigen Lage erneut kalibriert werden. Alternativ können Anwender die Messabweichung auch selbst an der Steuerung rechnerisch kompensieren.

Dieser Mehraufwand lässt sich für Anwender natürlich durch eine kompetente Anwendungsberatung auch einfach umgehen. Zwar werden STS Druckmessumformer standardmässig senkrecht nach unten kalibriert, so ist es jedoch ohne Weiteres möglich, die Kalibrierung in einer anderen Position vorzunehmen. Daher unser Rat: Kommunizieren Sie die Einbaulage ihres Druckmessumformers vorab mit uns und Sie erhalten ein perfekt auf Ihre Anwendung abgestimmtes Messinstrument.

Wir beraten Sie gerne.

Druckerfassung in Test & Measurement Anwendungen braucht starke Kerntechnologie

Druckerfassung in Test & Measurement Anwendungen braucht starke Kerntechnologie

Ob Motor- und Getriebeprüfstände, die Überwachung hydraulischer Systeme, Dichtigkeitsprüfungen oder die Kalibrierung medizinischer Geräte: Auf die Präzision der Druckmesstechnik müssen sich Anwender verlassen können.

Zuverlässige Druckmesstechnik braucht eine starke Kerntechnologie. Zwar gibt es verschiedene Arten von Druckmessumformern, für Test & Measurement Anwendungen sind aber Messinstrumente mit piezoresistiver Halbleiter-Technologie oft die erste Wahl. Das hat einen einfachen Grund: Im Gegensatz zu Dickschichtsensoren (Basiswerkstoff Keramik) oder Dünnfilmsensoren (Basiswerkstoff Metall) zeichnen sich auf Halbleiter-Dehnungsmessstreifen (DMS) basierende piezoresistive Drucksensoren durch eine konkurrenzlose Empfindlichkeit aus, durch die Drücke im mbar-Bereich messbar werden. Ergänzt durch eine hervorragende Genauigkeit von bis zu 0,05 Prozent der Spanne, bringen piezoresistive Drucksensoren genau jene Eigenschaften mit, die bei Kalibrieraufgaben im medizinischen Bereich oder anspruchsvollen Aufgaben in der Motorenentwicklung wichtig sind.

Langzeitstabil auch bei Überlast

Besonders bei der Erprobung neuer Technologien können Anwender nicht im Vorhinein wissen, welche Drücke auf der Sensorik lasten. Gerade bei der Druckmessung in Flüssigkeitspumpen oder in hydraulischen Systemen kann es zu Druckspitzen kommen, die den anvisierten Messbereich bei weitem übersteigen. Wenn Anwender in diesem Fall nicht Druckmessumformer auf Vorrat gekauft haben, kann ein defektes Messgerät Entwicklungszyklen aus der Bahn werfen – mit weitreichenden Folgen.

Die Lebensdaueroptimierung der Messinstrumente ist also neben der hohen Präzision ein weiterer Faktor, der eine starke Kerntechnologie bei Test & Measurement Anwendungen erfordert. Dies bedarf auf Herstellerseite eine eingehende Prüfung der Ausgangsmaterialien und eine gewissenhafte Qualifizierung der Produkte. So ist die Temperaturanfälligkeit eine Schwäche piezoresistiver Druckaufnehmer, die jedoch durch verschiedene Massnahmen soweit kompensiert werden kann, dass sie in der Praxis keine Rolle mehr spielt (mehr dazu lesen Sie hier).

Gesamtfehler – Höchste Präzision über das komplette Temperaturband.

Zur Lebensdaueroptimierung der Druckmessumformer tragen noch zwei weitere wichtige Massnahmen auf Herstellerseite, wie sie bei STS standardmässig durchgeführt werden, bei. So ist in piezoresistiven Druckmessumformern besonders im ersten Jahr noch recht viel Bewegung. Durch eine thermische Behandlung kann man diese aber vorwegnehmen und das Messinstrument entsprechend stabilisieren. Fehler, die im ersten „Lebensjahr“ eines Sensors üblich sind, fallen somit weg. Des Weiteren ist es bei Druckmessumformern von STS inzwischen Standard, dass sie mindestens das Dreifache ihres Messbereichs als Überlastdruck aushalten, ohne Schaden zu nehmen. Der Überdruck kann übrigens individuell nach Kundenwunsch gestaltet werden. Mehr über die Lebensdaueroptimierung von Druckmessumformern lesen Sie hier.

Test & Measurement: Präzision ist individuell

Wann ist ein Druckmessumformer präzise? Ganz klar: Wenn er den Anforderungen der jeweiligen Anwendung möglichst genau entspricht. Das bedeutet: Je individueller ein Messinstrument an eine Anwendung hin angepasst werden kann, desto genauere Messergebnisse kann es liefern.

Die anwendungsspezifischen Erfordernisse zu bedienen, ist vor allem in Test & Measurement Anwendungen wichtig. Natürlich spielt auch hier die Genauigkeit eine Rolle, da ein auf einen Messbereich von 1 bis 5 bar optimierter Drucksensor bei einem Fehler von 0,05 % der Spanne genauer ist als ein Gerät mit einem Messbereich von 1 bis 50 bar. Doch auch die Integration des Messinstruments spielt oft eine grosse Rolle. Beispielsweise bei der Entwicklung neuer Motoren wird am Prüfstand inzwischen so viel Sensorik montiert, dass die Anschlussmöglichkeiten eine ebenso grosse Rolle spielen wie die Abmessungen des Messinstruments.

Prinzipiell arbeitet STS bei der Entwicklung seiner Messinstrumente immer nach einem modularen Designprinzip. Dadurch können alle Produkte mit einem Prozessanschluss nach Wunsch geliefert werden. Auch steht eine breite Auswahl an Materialien zur Verfügung, um Medienunverträglichkeiten auszuschliessen. Druckmessbereiche werden individuell auf die jeweilige Anforderung hin optimiert. Diese Individualisierung der Messinstrumente kann binnen kurzer Zeit realisiert werden. Ein wichtiges Kriterium bei Test & Measurement Aufgaben, da besonders bei der Erprobung neuer Technologien unerwartete Messaufgaben anfallen können. Um lange Standzeiten zu vermeiden und unnötig Geld zu verlieren, ist die Bereitstellung einer den Spezifikationen entsprechenden Lösungen ein wichtiger Faktor.

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