Gesicherte Dichtheitsprüfung mit Relativ- und Absolutdruckverfahren

Gesicherte Dichtheitsprüfung mit Relativ- und Absolutdruckverfahren

Leckagen können fatale Folgen haben: Um Produktionsprozesse effizient zu gestalten und kostspielige sowie imageschädigende Rückrufaktionen zu verhindern, müssen Teile schon früh im Herstellungsprozess geprüft werden. Die Dichtheitsprüfung spielt somit eine wichtige Rolle im Qualitätsmanagement.

Der Nachweis der Dichtheit und die Ortung von Leckagen ist in verschiedenen Branchen ein fester Bestandteil der Qualitätssicherung. Zudem lassen sich durch frühzeitiges Erkennen fehlerhafter Teile im Herstellungsprozess unnötige Kosten vermeiden. Zu den Einsatzgebieten zählen sowohl die Überprüfung einzelner Komponenten als auch von kompletten Systemen in Serienproduktion oder Laborumgebungen. Die Branchen reichen von der Automobilindustrie (Zylinderköpfe, Getriebe, Ventile etc.) über die Medizintechnik bis hin zu den Kunststoff-, Verpackungs- und Kosmetikindustrien.

Das deutsche Unternehmen ZELTWANGER Dichtheits- und Funktionsprüfsysteme GmbH zählt zu den angesehensten Herstellern leistungsstarker Dichtheitsprüfgeräte. Je nach Anwendungsfall stehen eine Reihe Dichtheitsprüfmethoden zur Wahl, darunter das Relativdruck- und Absolutdruckverfahren.

Dichtheitsprüfung mittels Relativ- oder Absolutdruckverfahren

Die Relativ- oder Absolutdruckverfahren haben die folgenden entscheidenden Vorteile:

  • kompakter Prüfaufbau mit kleinem Eigenvolumen
  • hohe Betriebssicherheit
  • grosser Messbereich
  • Möglichkeit zur Automatisierung

Bei diesen Verfahren wird der Prüfling mit einem definierten Druck beaufschlagt. Gemessen und analysiert wird die durch eine eventuelle Leckage entstehende Veränderung des Drucks über der Zeit. Beim Relativdruck ist die Differenz zum Umgebungsdruck entscheidend. Ist der Prüfdruck grösser als der Umgebungsdruck, spricht man von einer Überdruckprüfung. Als Unterdruckprüfung beziehungsweise Vakuumprüfung gilt, wenn der Druck geringer als der Umgebungsdruck ist. Beim Absolutdruckverfahren wird der Druck in Bezug auf das absolute Vakuum ermittelt.

Bei der Dichtheitsprüfung mittels des Relativ- oder Absolutdruckverfahrens setzt ZELTWANGER auch Druckmesszellen aus dem Hause STS ein. Die Anforderungen an die eingesetzte Technik sind hoch. Gefordert sind:

  • hervorragende Signalverarbeitung
  • variable Druckmessbereiche
  • variable Messverfahren (Differenz-, Relativ- und Absolutdruck)
  • hohe Zuverlässigkeit

Der Drucksensor ATM von STS erfüllt die geforderten Spezifikationen mit einem weiten Druckmessbereich von 100 mbar bis 1000 bar und einer Kennlinie von ≤ ± 0.10 %FS. Abgesehen von diesen Werten sind die Störungssicherheit und die sehr gute Signalverarbeitung entscheidende Merkmale. Die Modularität der STS Sensoren gibt Herstellern die Möglichkeit, sie unkompliziert in ihre Anwendungen zu integrieren.

Die STS Drucktransmitter kommen neben von ZELTWANGER selbst entwickelten Sensoren in den Geräten der ZED-Reihe zum Einsatz. Diese zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit und Genauigkeit aus. Das Gerät ZEDbase+ misst beispielsweise zuverlässig Relativ-, Differenzdruck und Massefluss. Die erfassten Prüfdrücke reichen je nach Methode von Vakuum bis 16 bar. Beim Relativdruck können kleinste Druckänderungen von 0,5 Pa bis 4 Pa registriert werden. Neben den technischen Voraussetzungen sind auch die zuverlässige Liefersituation sowie die flexible und unkomplizierte Kundenbetreuung durch STS entscheidende Argumente – übrigens eine grosse Gemeinsamkeit beider Unternehmen: Ziel ist stets, Kunden bedürfnisrechte Lösungen zur Verfügung zu stellen, die den geforderten Spezifikationen genau entsprechen.

Die richtige Ausrüstung zur Dichtheitsprüfung

Die richtige Ausrüstung zur Dichtheitsprüfung

In vielen Anwendungen sind Komponenten verbaut, die absolut dicht sein müssen, damit ein ordnungsgemässer Betrieb sichergestellt ist. Die Dichtheitsprüfung erfolgt mithilfe von Druckmessumformern.

Einige Beispiele von Anwendungen und Komponenten, bei denen Dichtheit unabdingbar ist:

  • Motoren, Bremssysteme, Klimaanlagen, Zylinder­köpfe, Ventile, Filtern, Kraftstoff­- und Einspritz­anlagen
  • Bestimmte Verpackungen, beispielsweise im medizinischen Bereich
  • Elektro-Hausgeräte
  • Kälteanlagen
  • Hydraulische Systeme

Bevor Komponenten installiert werden, die unbedingt dicht sein müssen, werden diese einer Versiegelung unterzogen. Die während der Produktion zur Dichtheitsprüfung eingesetzte Ausrüstung muss sehr zuverlässig arbeiten.

Üblicherweise wird ein Lecktest mittels einer Druckmessung durchgeführt. Auf die zu testende Komponente wird dabei Druck gegeben. Nach einer kurzen Ruhephase wird der Druck erneut gemessen. Ist es zu einem Druckabfall gekommen, ist dies ein eindeutiges Zeichen für eine undichte Komponente.

Die stabile und präzise Funktion des zur Prüfung eingesetzten Drucksensors ist entscheidend für die Feststellung von Leckagen. Besonders die Anforderungen hinsichtlich Beeinträchtigungen durch atmosphärisches Rauschen und Stabilität sind sehr hoch. Bereits minimale Druckverluste müssen zuverlässig erkannt werden.


Ablauf einer Dichtheitsprüfung mit Drucksensoren

Für einen 10-bar-Sensor sollten diese Werte beispielsweise 10 … 20 Pa oder 0,001 % .. 0,002 % des Skalenendwerts nicht überschreiten.

STS stellt bereits seit Jahren Sensoren für die Dichtheitsprüfung her, darunter die analogen Drucktransmitter der ATM-Serie mit einem 4…20 mA Ausgangssignal. Das hochpräzise Messelement erkennt bereits geringe Druckverluste im mbar-Bereich und entspricht damit den hohen Anforderungen der Anwendung.

Die mechanische Ausführung (Prozessanschluss und elektrischer Anschluss) beeinflusst das Verhalten des Sensors nicht und kann innerhalb des STS-Baukastensystems konfiguriert werden.

Die Drucksensoren der ATM-Serie sind mit verschiedenen Ausgangssignalen erhältlich. In dieser Anwendung ist es allerdings wichtig, 4…20 mA zu verwenden, da es bei diesem Ausgangssignal zu keinen Beeinträchtigungen durch atmosphärisches Rauschen kommt.

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