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Piezoresistiver Drucksensor Archives - Page 2 of 7 - STS Deutschland
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Dichtheit bedeutet Sicherheit: Druckmessung an Rohrleitungen

Dichtheit bedeutet Sicherheit: Druckmessung an Rohrleitungen

Unter unseren Füssen befindet sich eine weit verzweigte Infrastruktur, ohne die Wirtschaft und Gesellschaft nicht funktionieren würden. Millionen Kilometer Rohrleitungen befördern Erdgas, Biogas, Frisch- und Abwasser von Erzeugern zu Verbrauchern. Besonders bei explosionsgefärdeten Stoffen wie Gas spielt die Sicherheit eine grosse Rolle. Ressourcenverluste und Umweltverschmutzung können ebenso die Folge undichter Rohre sein. UNION Instruments hat nun einen Druckprüfkoffer entwickelt, der die Dichtheitsprüfung um ein Vielfaches vereinfacht. Auch Druckmesszellen von STS kommen dabei zum Einsatz.

Der Druckprüfkoffer PMS3000 von UNION Instruments GmbH wurde entwickelt, um alle erforderlichen Arbeitsschritte bei der Dichtheitsprüfung von Rohrleitungen durchgängig mit auf einander abgestimmten Komponenten eines einzelnen Systems umzusetzen.

Die Anwendungsgebiete sind vielfältig:

  • Gasversorgung nach DVGW G469-(A) A2, B2, B3, C3 und D2
  • Trinkwasserversorgung nach DVGW W400-2, Teil 16
  • Verfahrenstechnik, Industrie, Prozesstechnik
  • Fernwärmeleitungen
  • Erdwärmesonden
  • Kabelschutzrohre
  • Abwasserkanäle

Abbildung 1: Druckprüfkoffer PMS3000 (Quelle: UNION Instruments)

An dieser Stelle wollen wir uns auf die Dichtheitsprüfung an Trinkwasserrohrleitungen durch das sogenannte Kontraktionsverfahren (auch Kontraktionsdruckprüfung) konzentrieren. Als Prüfmedium wird Wasser verwendet.

Kontraktionsverfahren in der Trinkwasserversorgung

Die Trinkwasserversorgung läuft oft über Kunststoffleitungen. Wird ein hoher Prüfdruck angelegt, kommt es folglich zu einer Volumenvergrösserung. Diese Ausdehnung bewirkt einen Druckabfall, der die Dichtheitsprüfung erschwert. Zusätzlich muss sichergestellt sein, dass die zu prüfende Rohrleitung hinreichend luftfrei ist. Durch das spezielle Kontraktionsverfahren wird sichergestellt, dass hier eine korrekte Dichtheitsaussage erfolgen kann. Die Normen dafür sind im DVGW Arbeitsblatt W400-2, Teil 16 festgeschrieben.

Zur Durchführung des Kontraktionsverfahrens nach W400-2, Teil 16 ist neben dem Druckprüfkoffer PMS3000 der Druckablasskoffer DAK2000 nötig, damit die abzulassenden Wassermengen zentral und unabhängig vom Leistungsvolumen erfasst und an das PMS3000 übertragen werden können. Durch diese Direktverbindung können manueller Aufwand reduziert und Übertragungsfehler vermieden werden. Zum Druckaufbau ist darüber hinaus eine Pumpe nötig. Auch dafür hält UNION Instruments verschiedene, auf das PMS3000 abgestimmte Lösungen bereit.

Abbildung 2:  Kontraktionsverfahren nach W400-2, Teil 16

Quelle: UNION instruments

Das Kontraktionsverfahren (siehe Abbildung 2) ist relativ komplex und läuft in mehreren Phasen ab. Die Dichtheitsprüfung zieht sich über 3 bis 4 Stunden hin. Mit dem PMS3000 wird das Verfahren in sieben Phasen eingeteilt. In der ersten Phase, der Entspannungsphase, werden der statische Wasserdruck und die Rohrtemperatur gemessen. Anschliessend beginnt die Druckaufbauphase. Es gilt den Prüfdruck, der in etwa 4 bar höher als der Betriebsdruck ist, zu erreichen. Diese Phase läuft innerhalb von zehn Minuten ab. Die Druckanstiegsgeschwindigkeit lässt sich mit dem PMS3000 beobachten und lässt somit eine erste Bewertung der Luftfreiheit zu.

Ist der Prüfdruck erreicht, kommt es zur Druckhaltephase. Die Aufrechterhaltung des Drucks wird durch ständiges Nachpumpen erzielt. In der folgenden Ruhephase wird das Absinken des Drucks und damit die Druckreduzierung in Prozent vom Prüfdruck beobachtet: Der Druck darf dabei um nicht mehr als 20 Prozent absinken.

Darauf folgt die Druckabsenkung zur Prüfung auf Luftfreiheit. Dazu wird Wasser abgelassen, die abfliessende Menge wird gemessen und an das PMS3000 übermittelt. Die abgelassene Wassermenge sollte einen gewissen Druckabfall mit sich bringen. Ist dies nicht der Fall, befindet sich zu viel Luft im zu prüfenden Rohr.

Wurde diese Phase abgeschlossen, kommt es zur 30-minütigen Hauptprüfung. Dafür wird wieder Druck auf das Rohr gegeben. Kommt es zu einem Absinken des Drucks, wird die Hauptprüfung um 90 Minuten verlängert. Über diesen Zeitraum darf sich der Druck im Rohr um nicht mehr als 0,25 bar verringern, andernfalls ist das Rohr undicht.

Der gesamte Prüfablauf ist auf der SD-Karte des Druckprüfkoffers gespeichert und steht als PDF-Protokoll ohne weitere Auswertesoftware für den Benutzer verfügbar.

Zur Messung des Drucks ist das PMS3000 mit einem piezoresistiven Drucksensor von STS ausgerüstet. Da der Druckprüfkoffer in verschiedenen Anwendungen zum Einsatz kommt, sind die Anforderung an die Messzelle hoch. Sie muss einen weiten Druckmessbereich von wenigen mbar bis zu 1000 bar (z.B. Dichtheitsprüfung im Hydraulikbereich) abbilden können, und dabei hochpräzise arbeiten. So zählte zu den Anforderungen an STS seitens UNION Instruments eine Stabilität von 5 mbar über Umgebungstemperaturänderungen von 15 Kelvin bei Prüfdrücken von 20 bis 25 bar. Mehr zur Integration piezoresistiver Messzellen in bestehende Anwendungen lesen Sie hier.

Die Merkmale des PMS3000-Systems im Überblick:

  • robuster, wasserdichter und baustellentauglicher Druckprüfkoffer
  • integrierter Protokolldrucker
  • farbgrafikfähiges Touchdisplay
  • 32 GB SD-Speicherkarte mobil über USB auslesbar
  • diverse externe Anschlüsse
  • Prüfverfahren der DVGW-Richtlinien G469 (A) : 2010 und W400-2 : 2004 sind im Gerät hinterlegt
  • komplettes Sortiment an Anschluss-Komponenten und Prüfpumpen zum Druckaufbau verfügbar
  • integrierter piezoresistiver Transducer von STS mit einem Druckmessbereich von 100 mbar bis 1000 bar (Kennlinie: ≤ ± 0.50 / 0.25 % FS)
Gesicherte Dichtheitsprüfung mit Relativ- und Absolutdruckverfahren

Gesicherte Dichtheitsprüfung mit Relativ- und Absolutdruckverfahren

Leckagen können fatale Folgen haben: Um Produktionsprozesse effizient zu gestalten und kostspielige sowie imageschädigende Rückrufaktionen zu verhindern, müssen Teile schon früh im Herstellungsprozess geprüft werden. Die Dichtheitsprüfung spielt somit eine wichtige Rolle im Qualitätsmanagement.

Der Nachweis der Dichtheit und die Ortung von Leckagen ist in verschiedenen Branchen ein fester Bestandteil der Qualitätssicherung. Zudem lassen sich durch frühzeitiges Erkennen fehlerhafter Teile im Herstellungsprozess unnötige Kosten vermeiden. Zu den Einsatzgebieten zählen sowohl die Überprüfung einzelner Komponenten als auch von kompletten Systemen in Serienproduktion oder Laborumgebungen. Die Branchen reichen von der Automobilindustrie (Zylinderköpfe, Getriebe, Ventile etc.) über die Medizintechnik bis hin zu den Kunststoff-, Verpackungs- und Kosmetikindustrien.

Das deutsche Unternehmen ZELTWANGER Dichtheits- und Funktionsprüfsysteme GmbH zählt zu den angesehensten Herstellern leistungsstarker Dichtheitsprüfgeräte. Je nach Anwendungsfall stehen eine Reihe Dichtheitsprüfmethoden zur Wahl, darunter das Relativdruck- und Absolutdruckverfahren.

Dichtheitsprüfung mittels Relativ- oder Absolutdruckverfahren

Die Relativ- oder Absolutdruckverfahren haben die folgenden entscheidenden Vorteile:

  • kompakter Prüfaufbau mit kleinem Eigenvolumen
  • hohe Betriebssicherheit
  • grosser Messbereich
  • Möglichkeit zur Automatisierung

Bei diesen Verfahren wird der Prüfling mit einem definierten Druck beaufschlagt. Gemessen und analysiert wird die durch eine eventuelle Leckage entstehende Veränderung des Drucks über der Zeit. Beim Relativdruck ist die Differenz zum Umgebungsdruck entscheidend. Ist der Prüfdruck grösser als der Umgebungsdruck, spricht man von einer Überdruckprüfung. Als Unterdruckprüfung beziehungsweise Vakuumprüfung gilt, wenn der Druck geringer als der Umgebungsdruck ist. Beim Absolutdruckverfahren wird der Druck in Bezug auf das absolute Vakuum ermittelt.

Bei der Dichtheitsprüfung mittels des Relativ- oder Absolutdruckverfahrens setzt ZELTWANGER auch Druckmesszellen aus dem Hause STS ein. Die Anforderungen an die eingesetzte Technik sind hoch. Gefordert sind:

  • hervorragende Signalverarbeitung
  • variable Druckmessbereiche
  • variable Messverfahren (Differenz-, Relativ- und Absolutdruck)
  • hohe Zuverlässigkeit

Der Drucksensor ATM von STS erfüllt die geforderten Spezifikationen mit einem weiten Druckmessbereich von 100 mbar bis 1000 bar und einer Kennlinie von ≤ ± 0.10 %FS. Abgesehen von diesen Werten sind die Störungssicherheit und die sehr gute Signalverarbeitung entscheidende Merkmale. Die Modularität der STS Sensoren gibt Herstellern die Möglichkeit, sie unkompliziert in ihre Anwendungen zu integrieren.

Die STS Drucktransmitter kommen neben von ZELTWANGER selbst entwickelten Sensoren in den Geräten der ZED-Reihe zum Einsatz. Diese zeichnen sich durch ihre Vielseitigkeit und Genauigkeit aus. Das Gerät ZEDbase+ misst beispielsweise zuverlässig Relativ-, Differenzdruck und Massefluss. Die erfassten Prüfdrücke reichen je nach Methode von Vakuum bis 16 bar. Beim Relativdruck können kleinste Druckänderungen von 0,5 Pa bis 4 Pa registriert werden. Neben den technischen Voraussetzungen sind auch die zuverlässige Liefersituation sowie die flexible und unkomplizierte Kundenbetreuung durch STS entscheidende Argumente – übrigens eine grosse Gemeinsamkeit beider Unternehmen: Ziel ist stets, Kunden bedürfnisrechte Lösungen zur Verfügung zu stellen, die den geforderten Spezifikationen genau entsprechen.

Die richtige Ausrüstung zur Dichtheitsprüfung

Die richtige Ausrüstung zur Dichtheitsprüfung

In vielen Anwendungen sind Komponenten verbaut, die absolut dicht sein müssen, damit ein ordnungsgemässer Betrieb sichergestellt ist. Die Dichtheitsprüfung erfolgt mithilfe von Druckmessumformern.

Einige Beispiele von Anwendungen und Komponenten, bei denen Dichtheit unabdingbar ist:

  • Motoren, Bremssysteme, Klimaanlagen, Zylinder­köpfe, Ventile, Filtern, Kraftstoff­- und Einspritz­anlagen
  • Bestimmte Verpackungen, beispielsweise im medizinischen Bereich
  • Elektro-Hausgeräte
  • Kälteanlagen
  • Hydraulische Systeme

Bevor Komponenten installiert werden, die unbedingt dicht sein müssen, werden diese einer Versiegelung unterzogen. Die während der Produktion zur Dichtheitsprüfung eingesetzte Ausrüstung muss sehr zuverlässig arbeiten.

Üblicherweise wird ein Lecktest mittels einer Druckmessung durchgeführt. Auf die zu testende Komponente wird dabei Druck gegeben. Nach einer kurzen Ruhephase wird der Druck erneut gemessen. Ist es zu einem Druckabfall gekommen, ist dies ein eindeutiges Zeichen für eine undichte Komponente.

Die stabile und präzise Funktion des zur Prüfung eingesetzten Drucksensors ist entscheidend für die Feststellung von Leckagen. Besonders die Anforderungen hinsichtlich Beeinträchtigungen durch atmosphärisches Rauschen und Stabilität sind sehr hoch. Bereits minimale Druckverluste müssen zuverlässig erkannt werden.


Ablauf einer Dichtheitsprüfung mit Drucksensoren

Für einen 10-bar-Sensor sollten diese Werte beispielsweise 10 … 20 Pa oder 0,001 % .. 0,002 % des Skalenendwerts nicht überschreiten.

STS stellt bereits seit Jahren Sensoren für die Dichtheitsprüfung her, darunter die analogen Drucktransmitter der ATM-Serie mit einem 4…20 mA Ausgangssignal. Das hochpräzise Messelement erkennt bereits geringe Druckverluste im mbar-Bereich und entspricht damit den hohen Anforderungen der Anwendung.

Die mechanische Ausführung (Prozessanschluss und elektrischer Anschluss) beeinflusst das Verhalten des Sensors nicht und kann innerhalb des STS-Baukastensystems konfiguriert werden.

Die Drucksensoren der ATM-Serie sind mit verschiedenen Ausgangssignalen erhältlich. In dieser Anwendung ist es allerdings wichtig, 4…20 mA zu verwenden, da es bei diesem Ausgangssignal zu keinen Beeinträchtigungen durch atmosphärisches Rauschen kommt.

Mehr zum Thema Dichtheitsprüfung lesen Sie hier.

Wasserstoffversprödung bei Stahl

Wasserstoffversprödung bei Stahl

Der Sensor-Chip piezoresistiver Druckmessumformer ist gewöhnlich von einer Stahlmembran umgeben. Auch für die Gehäuse der Messinstrumente wird für die meisten Anwendungen Edelstahl verwendet. Kommt es zu Wasserstoffkontakt, kann der Werkstoff spröde werden und reissen.

Wasserstoffversprödung tritt nicht nur bei Stahl, sondern auch anderen Metallen auf. Daher ist die Verwendung von Titan beispielsweise keine Alternative im Hinblick auf Wasserstoffanwendungen.

Was versteht man unter Versprödung?

Wasserstoffversprödung bezeichnet einen Verlust von Duktilität im Material. Duktilität beschreibt die Eigenschaft von Materialien, sich unter Belastung plastisch zu verformen, bevor sie brechen. Stahl kann sich je nach Sorte um mehr als 25 Prozent verformen. Materialien, die diese Fähigkeit nicht haben, nennt man brüchig.

Auch duktile Werkstoffe können brüchig, also spröde werden. Ist die Versprödung des Materials die Folge von Wasserstoffabsorption, spricht man von Wasserstoffversprödung.

Wasserstoffversprödung tritt auf, wenn atomarer Wasserstoff in den Werkstoff diffundiert. Die Voraussetzung für Wasserstoffversprödung ist in der Regel Wasserstoffkorrosion.

Wasserstoffkorrosion, auch Säurekorrosion, findet immer dann statt, wenn Sauerstoffmangel besteht und Metall in Kontakt mit Wasser kommt. Als Endprodukt der Redoxreaktion bleibt reiner Wasserstoff zurück, der das Metall oxidiert. Das Metall geht als Ionen in Lösung. Das Material wird dabei gleichmässig abgetragen.

Der durch die Redoxreaktion freigewordene Wasserstoff diffundiert dank der geringen Atomgrösse von nur etwa 0,1 Nanometer in den Stahl ein. Direkt im Metallgitter des Werkstoffs besetzt der Wasserstoff als Atom Zwischengitterplätze. Gitterstörungen vergrössern dabei das Aufnahmevermögen. Es kommt zu einer chemischen Materialermüdung, die schliesslich schon bei geringen Belastungen plötzlich Risse von innen nach aussen entstehen lassen können.

Wasserstoff und Druckmessumformer

Aufgrund der sehr geringen Grösse kann Wasserstoff nicht nur in das Material eindringen, er kann es auch gänzlich durchdringen. Es kann also nicht nur zu einer Versprödung des Werkstoffes kommen. Die Metallmembranen von piezoresistiven Drucksensoren sind sehr dünn – je dünner, desto empfindlicher und genauer arbeitet der Sensor. Diffundiert Wasserstoff in und durch die Membran (Permeation), kann er mit der den Sensor-Chip umgebenden Übertragungsflüssigkeit reagieren. In der Folge kommt es durch Wasserstoffanlagerungen zu Veränderungen der messtechnischen Eigenschaften der Messbrücke. Gleichzeitig kann es durch die Einlagerungen auch zu einer Druckerhöhung kommen, die in einer Wölbung bis hin zur völligen Zerstörung der Sensormembran resultiert.

Neben einer dickeren, dafür aber etwas ungenaueren, Membran kann dieser Prozess durch eine Goldlegierung stark verzögert und die Lebensdauer optimiert werden. Mehr dazu lesen Sie hier.

Zur Lebensdaueroptimierung von Druckmessumformern mit Wasserstoffkontakt haben wir auch eine kostenlose Infografik für Sie zusammengestellt:

Miniaturisierung, Leistungssteigerung, Verbrauchsreduktion: Mobile Klimatechnik mit Kohlendioxid

Miniaturisierung, Leistungssteigerung, Verbrauchsreduktion: Mobile Klimatechnik mit Kohlendioxid

Kohlendioxid ist schon seit über 150 Jahren als Kältemittel bekannt. Dass es erst jetzt Einzug in die mobile Klimatechnik hält, liegt am vom Gesetzgeber ausgeübten Druck zur Reduzierung der Treibhausgase sowie an besseren technischen Möglichkeiten. Dabei spielt die Druckmessung eine zentrale Rolle.

Fluorierte Treibhausgase mit einem Treibhauspotential über 150 in Autoklimaanalgen sind seit Januar 2011 durch eine EU-Richtlinie verboten. Damit muss das bis dahin gebräuchliche Kältemittel Tetrafluotan (R134a) ersetzt werden. Da CO2 das Klima 1.430-mal weniger schädigt als R134a, bot es sich dank seiner hohen Kälteleistung und guter chemischer Eigenschaften als Alternative an.

Die Argumente für CO2 als Kältemittel sind nicht von der Hand zu weisen:

  • Als natürlich vorkommender Stoff ist es weltweit unbegrenzt und kostengünstig verfügbar.
  • Es ist weitaus weniger schädlich als andere Kühlmittel wie R134a, R404A, R407C und andere.
  • Als Nebenprodukt industrieller Prozesse muss es nicht aufwendig hergestellt werden.
  • Im Gegensatz zu anderen neuen Kühlmitteln ist es toxikologisch sehr gut erforscht.
  • Es ist weder giftig noch brennbar und stellt somit ein geringeres Gefährdungsrisiko dar als andere Mittel.
  • Es ist mit allen gängigen Werkstoffen verträglich.
  • Es weist eine sehr hohe volumetrische Kälteleistung auf und ist auch für Wärmepumpen geeignet.

Der Wechsel von R134a zu R744 (unter dieser Abkürzung wird CO2 als Kältemittel geführt) kann allerdings nicht ohne Weiteres vollzogen werden. Den mannigfaltigen Vorteilen stehen auch einige Nachteile gegenüber, die allerdings lediglich die Konstruktion der mobilen Klimaanlagen in Fahrzeugen betreffen: Eine sehr hohe Drucklage und die niedrige kritische Temperatur von 31°C sind hier herauszustellen. Die Hinwendung zu R744 musste daher zwangsläufig einen Umweg über die Prüfstände der Hersteller und ihrer Zulieferer machen.

Klimatechnik mit CO2 – So funktioniert es

Die Funktionsweise einer herkömmlichen Klimaanlage beginnt natürlich mit dem Betätigen des AC-Schalters im Fahrzeugraum. Die Magnetkupplung am Kompressor wird in der Folge mit Spannung versorgt (bei neueren Kompressoren entfällt die Magnetkupplung, der Druck wird über den Kolbenhub intern geregelt). Es wird eine Verbindung zwischen Riemenscheibe und Kompressorwelle hergestellt. Der Verdichter saugt nun das gasförmige Kältemittel an. Es wird nun verdichtet und in die Hochdruckleitung gepresst. Damit steigt allerdings auch die Temperatur des Kühlmittels. Der in der Fahrzeugfront verbaute Kondensator ist dafür zuständig, die Temperatur wieder zu senken. Dabei wechselt das Kühlmittel den Aggregatzustand von gasförmig zu flüssig. Das nun flüssige Kühlmittel wird weiter zur Trocknerflasche weitergeleitet, wo ihm Feuchtigkeit entzogen wird. Das Kältemittel wird im Anschluss durch das Expansionsventil geführt. Nach dieser Engstelle wechselt das Kühlmittel erneut den Aggregatzustand im dahinter liegenden Verdampfer. Die für diesen Wechsel benötigte Energie wird dabei der Umgebungsluft entzogen: Die Temperatur im Fahrinnenraum kühlt sich ab. Das gasförmige Kühlmittel kann jetzt wieder vom Kompressor angesaugt werden. Der Kreislauf beginnt erneut.

Dieses Kühlprinzip bleibt auch bei der Verwendung von R744 erhalten. Allerdings ändern sich die technischen Rahmenbedingungen etwas. Kohlendioxid stellt aufgrund seiner Eigenschaften andere Anforderungen an das System hinsichtlich Druck und Temperatur.

Im Vergleich zu einem herkömmlichen mobilen Kühlsystem stellt der zusätzliche innere Wärmetauscher den grössten Unterschied dar. Dieser ist nötig, weil Kälteanlagen mit CO2 mit überkritischer Wärmeabgabe oberhalb von 31°C arbeiten. Der Kühlkreislauf läuft wie folgt ab: Das Gas wird im Kompressor auf einen überkritischen Druck verdichtet. Von dort gelangt das Gas in einen Gaskühler, der im Vergleich zum herkömmlichen System die Rolle des Kondensators übernimmt. Hier wird das Gas abgekühlt. Eine Kondensation findet dabei nicht statt. Im darauf folgenden Wärmetauscher kommt es zu einer weiteren Abkühlung. Im nächsten Schritt wird das CO2 durch das Expanionsventil gepresst. Die Expansion führt das Gas in den Nassdampfbereich. Dieser Nassdampfanteil wird im Anschluss im Verdampfer verdampft – die Kühlwirkung tritt ein.

Abgesehen vom inneren Wärmetauscher und dem Gaskühler, der an die Stelle des Kondensators tritt, stellt der hohe Druck, mit dem das System arbeitet, den grössten Unterschied zu vorherigen mobilen Kühlsystem dar. Die Anforderungen an die Festigkeit aller verwendeten Bauteile steigt mit dem Druck im System. Dieser hohe Druck wirkt sich besonders auf die Konstruktion des Kompressors aus, der dadurch neu konzipiert werden muss.

Hohe Drücke erfordern leistungsstarke Messtechnik

Ein zentraler Aspekt bei der Konstruktion neuer Kompressoren stellt die sehr geringe Molekülgrösse von CO2 dar, da es schnell durch die herkömmlichen Dichtungsmaterialien diffundiert. Es braucht also eine neu konzipierte Wellenabdichtung, um einen Kälteverlust zu verhindern. Die Dichtung muss den chemischen Eigenschaften des Kühlmittels gewachsen sein und den hohen Drücken im Kompressor im Dauerbetrieb standhalten können – was in Langzeittests am Prüfstand sicherzustellen ist.

Auch das Kompressorgehäuse selbst kann nicht einfach von herkömmlichen Kühlsystemen übernommen werden. Um langfristig effizient zu arbeiten, muss es hohen Temperaturen standhalten. Die stark schwankenden Saugdrücke, die massgeblich auch die Triebraumdrücke beeinflussen, stellen ebenso eine Herausforderung dar. Auf der Hochdruckseite sind Maximaldrücke von 200 bar möglich. Aufgrund dieser Eigenschaften würde es bei herkömmlichen Kompressoren viel schneller zu Undichtigkeiten kommen als bei der Verwendung von R134a. Da heute aber eine viel genauere Fertigung der Teile als vor einigen Jahren möglich ist, kann diesem Problem beigekommen werden. Demnach ist eine konstante Überwachung der Drücke beim Prototypenbau unabdingbar.

Der hohe Druck, der bei Klimasystemen mit CO2 aufkommt, hat abgesehen von den guten Umwelteigenschaften und der im Vergleich zu R134a besseren Kälteleistung weitere Vorteile: Aufgrund der höheren Dichte von CO2 verringert sich der benötigte Bauraum bei gleicher oder gar besserer Kühlleistung gegenüber R134a. Man braucht für die gleiche Kälteleistung lediglich 13 Prozent des Volumenstroms eines R134a Kältemittelverdichters.

Die Verringerung der Grösse verstärkt auch den Ruf nach immer kleinerer Druckmesstechnik. Drucksensoren auf piezoresistiver Basis bieten sich aufgrund der Miniaturisierungsmöglichkeiten hier an, weil sie im Niedrigdruckbereich hochpräzise arbeiten und selbst bei hohen Drücken genaue Ergebnisse liefern – insbesondere bei Langzeittests. Die Drucktransmitter von STS auf piezoresistiver Basis bieten Herstellern bei der Entwicklung neuer Modelle darüber hinaus den entscheidenden Vorteil, dass die Instrumente dank ihres modularen Aufbaus schnell an neue Anforderungen unkompliziert anzupassen sind.

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