Druckmessung von Treibstoffen – Die Materialauswahl entscheidet

Druckmessung von Treibstoffen – Die Materialauswahl entscheidet

Aggressive Medien stellen eine besondere Herausforderung für die eingesetzte Druckmesstechnik dar. Daher braucht es Sensoren, die sich flexibel an die jeweiligen Anforderungen anpassen lassen. Mit der Produktfamilie ATM.1ST sind Sie auf der sicheren Seite.

Eine wesentliche Produkteigenschaft von Drucktransmittern ist der modulare Aufbau. Eine Vielzahl an mechanischen und elektrischen Komponenten können anwendungspezifisch zusammengestellt werden, um:

  1. optimal auf die Anwendung abgestimmte Drucktransmitter zu erhalten, und
  2. eine schnelle Umsetzung des Messaufbaus zu gewährleisten.

Abbildung 1:  Aufbau eines Drucksensors mit O-Ring Messzelle

Grundlage dafür sind hochwertige Messzellen auf piezoresistiver Basis, welche mittels O-Ringen abgedichtet werden. Diese Bauweise erlaubt eine Vielzahl an Kombinationen. Je nach Einsatz im Druckmedium werden unterschiedliche O-Ring Werkstoffe (Viton, EPDM oder Kalrez) eingesetzt, um die Drucksensoren auf die jeweilige Applikation optimal anzupassen.

Abbildung 2: Beispiel einer metallisch dichtenden Druckmesszelle

Für den Einsatz in agressiven Medien wie beispielsweise Kraftstoffen (Diesel, Benzin, …) oder in Hochdruckanwendungen ist eine Dichtung mit O-Ring jedoch ungeeignet. In solchen Umgebungen muss die Messzelle mit dem Druckanschluss zusammen verschweisst werden. Deshalb wurde für Anwendungen in Treibstoffen eine elastomerfreie, metallisch dichtende Variante entwickelt: Die ATM.1ST Produktfamilie.

Die  elastomerfreien (metallisch dichtende) Versionen können in den verschiedensten mechanischen Ausführungen angeboten werden. In der Genauigkeitsklasse 0.05% FS ist der Drucktransmitter in Nenndruckbereichen von 0…20  bar  bis 0…100 bar und mit Ausgangssignal 4 – 20 mA verfügbar.

In der Genauigkeitsklasse 0.1% werden die Drucksensoren in Nenndruckbereichen von 0…20 bar bis 0…700 bar und in der Version 4-20 mA oder 0 – 5/10 V angeboten.

Die Analogtransmitter sind in zwei Temperaturbereichen, -25…125°C (Standard) oder  -40…125°C (optional), abgeglichen. Über beide Temperaturbereiche wird ein Gesamtfehlerband von < 0.4%FS garantiert.

Mit der kurzen Bauform, dem robusten Gehäuse und der sehr hohen Flexibilität erlaubt die ATM.1ST Produktfamilie Anwendern, die Drucksensoren entsprechend der jeweiligen Anforderungen zu konfigurieren. Egal ob Druckanschluss oder elektrischer Anschluss: Es besteht eine grosse Bandbreite an Möglichkeiten für den mechanischen Aufbau.

Mit diesen überzeugenden technischen Eckdaten  sind die Drucksensoren für unterschiedliche Einsatzbereiche in der Messtechnik, dem Anlagen- und Maschinenbau sowie der Ausrüstung von Prüfständen oder Kalibrieranlagen bestens geeignet.

GDI-Motoren: Unter Druck Emissionen minimieren und Leistung erhöhen

GDI-Motoren: Unter Druck Emissionen minimieren und Leistung erhöhen

Es wird damit gerechnet, dass bis 2025 zirka 40 Millionen Motoren mit Benzindirekteinspritzung verkauft werden. Unter diesem Aspekt ist es erstaunlich, dass diese Motoren mehr gefährliche Feinstaubpartikel als Motoren mit Vorkammereinspritzung oder gar die neusten Diesel mit Partikelfilter ausstossen.

Die potentiell steigenden Marktanteile bedeuten, dass GDI Feinstaubemissionen – auch wenn sie vergleichsweise gering gegenüber ungefilterten Dieseln sind – jetzt stärker von Herstellern und Aufsichtsbehörden unter die Lupe genommen werden.

Um diese Emissionen zu reduzieren und dabei die Leistung zu verbessern, erforschen Ingenieure aktuell neue Designs und Konzepte, darunter die Erhöhung des Benzindrucks, alternative Kraftstoffe und Systeme zur Emissionsverminderung.

Nach Meinung von Matti Maricq, seines Zeichens technischer Leiter der Abteilung „Chemical Engineering and Emissions after Treatment“ des Research and Innovation Center von Ford in Dearborn, wird durch die direkte Einspritzung des Kraftstoffs in den Zylinder eine sauber brennende Explosion erzeugt, die nur wenig Treibstoff verschwendet und mehr Leistung freisetzt.

Während dieses Vorgangs wird Benzin direkt dort zugeführt, wo die Verbrennungskammer am heissesten ist. Damit wird eine gründlichere, gleichmässigere und schonendere Verbrennung möglich.

Sauber brennende GDI-Motoren stossen gefährliche Partikel aus

Aufgrund der unvollständigen Brennstoffverflüchtigung, teilweise brennstoffreichen Zonen sowie der „Befeuchtung“ von Kolben und Zylinderoberflächen, produzieren GDI-Motoren allerdings unerwünschte Feinstaubpartikel. Die meisten Emissionen treten üblicherweise während des Kaltstarts und in Hochlast-Übergangssituationen während der Aufwärmphase auf. Das kann allerdings je nach Last, Fahrzyklusphase und Fahreranspruch variieren.

Obwohl „grüne“ Kritiker nach wie vor skeptisch gegenüber sogenannten „Engine Management“-Methoden sind, da sie diese gegenüber Abgasfiltern als unzuverlässig empfinden, erwarten die meisten OEMs und Komponentenzulieferer, dass sich technische Änderungen und verbesserte Designs letztlich als kosteneffizienter und ebenso zuverlässig herausstellen.

Der aktuelle Entwicklungsstand deutet an, dass höhere Brennstoffdrücke, möglicherweise in der Nähe von 40MPa, zusammen mit neuen hochpräzisen Einspritzern zukünftige GDI-Systeme stark verbessern werden. Um das System weiter zu optimieren, werden Ingenieure am Einspritzer die Aspekte Timing, Zielgenauigkeit, Messen und Atomisierung weiter verfeinern.

In einer kürzlich von SAE veröffentlichten Studie wurde festgehalten, dass eine Erhöhung des Kraftstoffsystemdrucks die Homogenität der Mischung verbessert und die Diffusionsflamme reduziert. Somit werden Feinstaubemissionen unter homogener Verbrennung in GDI-Motoren signifikant verringert.

Des Weiteren wurde als ein Ergebnis der verbesserten Einlassladungsbewegung bei Kraftstoffdrücken zwischen 20 MPa bis 40 MPa eine weitere Verminderung der Feinstaubemissionen erreicht.

Die Verbrennungsdaten zeigen, dass eine Steigerung des Kraftstoffdrucks grossen Einfluss auf die Reduzierung von Verbrennungsemissionen hat und den Kraftstoffverbrauch optimiert.

Akkurate Messung des Brennstoffdrucks

Dennoch: Damit ein GDI-System optimal arbeitet, ist es wichtig, dass während der Design- und Testphase der Brennstoffdruck in dem Common Rail (CR) korrekt gemessen wird, damit das ECU entsprechend abgebildet werden kann.

Die Messung des CR Kraftstoffdrucks ist der Schlüssel zu niedrigeren Feinstaubemissionen. Der direkte Einspritzdruck wird mit Sensoren gemessen und die Signale werden genutzt, um die Pumpendrehzahl und/oder das Volumen zu bestimmen.

Die meisten Direkteinspritzsysteme verwenden piezoresistive Drucksensoren auf der Niederdruckseite des Systems. Wenn Druck ausgeübt wird, erzeugt das Silikonchipelement eine messbare elektrische Spannung. Sie nimmt zu, wenn der Druck steigt.

Auf der Hochdruckseite nutzen Sensoren gewöhnlich eine Metallmembran auf einer Widerstandsbrücke. Wenn Druck ausgeübt wird, erzeugt die Brücke eine Widerstandsänderung, die sich in einer Änderung der angelegten Spannung äussert. Das elektronische Steuermodul wandelt die Spannung in einen berechneten Druck um – gewöhnlich mit einer Genauigkeit von ± 2%.

Um den richtigen Druck aufrechtzuerhalten, pulsiert das elektronische Steuermodul die Niederdruckpumpe. Das System weist typischerweise einen Regler und keine Rückleitungen auf. Einige Systeme haben sogar integrierte Temperatursensoren in den Leitungen, die verwendet werden, um die Dichte des Kraftstoffs zu berechnen, so dass die Kraftstoffverkleidung auf die Energiemenge im Kraftstoff abgestimmt werden kann.

Um eine genaue Messung des Leitungsdrucks sicherzustellen, ist es wichtig, hochpräzise Drucktransmitter zu verwenden, um den CR-Druck unter sämtlichen Motor- und Lastbedingungen abzubilden. Jeder Fehler während dieses Prozesses kann zu einer inkorrekten Modulation des CR-Drucks führen. Das Resultat sind schwerwiegende Abweichungen.

Mit der Einführung des harmonisierten Fahrzyklus stehen OEMs unter erneutem Druck, die von Behörden anvisierten Emissionswerte einzuhalten. Die GDI-Ottomotoren werden an vorderster Front einer neuen Generation grüner Technologien stehen. Dennoch, damit diese Technologie zukünftigen Regulierungen auch entspricht, müssen Feinstaubemissionen reduziert werden – zum grössten Teil durch die genaue Überprüfung des CR-Kraftstoffdrucks.

Druckmesstechnik in der Reifenherstellung

Druckmesstechnik in der Reifenherstellung

Jedes Jahr werden weltweit über eine Milliarde Reifen hergestellt. Damit gehört die Branche zu den grössten Verbrauchern von Naturkautschuk. Um dem Naturstoff die richtige Form und Wiederstandfähigkeit zu geben, sind hohe Drücke und Temperaturen erforderlich. Mit der richtigen Messtechnik kein Problem.

Wer glaubt, dass die Reifenherstellung ein simpler Prozess ist, bei dem der Rohstoff lediglich in eine runde Form gebracht wird, irrt. In der modernen Reifenproduktion kommen mehrere Einzelbauteile zusammen, die für Fahrkomfort und Sicherheit sorgen.

Reifenherstellung – Erste Schritte bis zum Rohling

Auch die Herstellung des Rohstoffes unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller und Reifenart zu Reifenart. Hier können über vierzig verschiedene Rohstoffe zum Einsatz kommen, darunter natürlich Kautschuk, aber auch Russ, Schwefel und weitere. Die unterschiedlichen Materialien werden unter sehr hohen Temperaturen miteinander verknetet. Diese Mischung wird dann in die länge gezogen und ist nach dem Abkühlen bereit für die Weiterverarbeitung.

Mithilfe dieser Mischung werden die einzelnen Schichten des Reifens hergestellt. Dabei kommen auch andere Materialien zum Einsatz, wie beispielsweise mit Gummi überzogenes Stahlgewebe im Gürtel, der den Reifen stabilisiert und für eine erhöhte Seitenführungskraft sorgt. Weitere Einzelbestandteile des Reifens sind Karkasse, Wulst, Lauffläche, Seitenwand, Wulstschutz und Innerliner.

Diese einzelnen Schichten des Reifens werden in einer Reifenaufbaumaschine zusammengebracht. Diesen Reifen nennt man Rohling oder „grüner Reifen.“

Vom Rohling zum fertigen Reifen

Im nächsten Schritt wird dieser Rohling in die Vulkanisationspresse eingelegt. In diesem Schritt werden die einzelnen Reifenbestandteile miteinander vulkanisiert und das Material erhält die geforderte elastische Konsistenz. Um diese Vulkanisierung zu erreichen, wird der Rohling in der Presse unter einem bestimmten Druck bei hoher Temperatur „gebacken.“

Während dieses Prozesses wird die Gummiblase in der Presse von innen aufgepumpt und mit Druck nach aussen in die Form gedrückt. Das Profil des Reifens entsteht. Dabei steigen die Temperaturen auf bis zu 180°C. Drücke von mehr als 24bar können wirken. Dieser Blasdruck wird bei verschiedenen namhaften Reifenherstellern durch den ATM Sensor aus dem Hause STS überwacht.

Vulkanisierung nur mit leistungsstarken Druckmessumformern

Hitze, Dampft, hohe Drücke – bei der Reifenherstellung herrschen raue Bedingungen. Daher braucht es einen Druckmessumformer, der die auftretenden Drücke auch bei hohen Temperaturen zuverlässig überwacht und den Anforderungen über lange Zeit standhält. Die Transmitter aus der ATM-Serie sind dafür prädestiniert. Die hohe Präzision, Zuverlässigkeit, eine hervorragende Langzeitstabilität und das kompakte, widerstandsfähige Design sorgen für Effizienz. Besonders die hervorragenden Werte bei Prüf- und Berstdruck verhindern kostspielige Ausfallzeiten. Darüber hinaus kann der Drucktransmitter unkompliziert vor Ort neu kalibiriert werden.

Kein schadstoffarmer Motorbetrieb ohne Saugrohrdrucksensoren

Kein schadstoffarmer Motorbetrieb ohne Saugrohrdrucksensoren

Angesichts der kontinuierlichen Verschärfung der weltweiten Emissionsgrenzwerte, hat die Automobilindustrie zügig umweltfreundliche Technologien zur Reduzierung von schädlichen Treibhausgasen eingeführt. Für den Betrieb moderner sauberer Verbrennungsmotoren ist die präzise Regelung des Luft-Brennstoff-Verhältnisses mit dem Ziel eines stöchiometrischen Verbrennungsluftverhältnisses unerlässlich, um eine hohe Katalysatorwirkung und reduzierte Auspuffemissionen zu bewirken.

Zur Optimierung des Luft-Brennstoff-Gemischs unter instationären Bedingungen setzen Hersteller auf sowohl geschlossene als auch offene Wirkungsabläufe:

  • Ein geschlossener Wirkungsablauf (Regelung) bedeutet, dass ein Messsignal proportional zu dem Luft-Brennstoff-Verhältnis durch einen im Abgasstrom positionierten Restsauerstoffgehalt-Sensor, der sogenannten Lambdasonde, erzeugt wird.
  • Bei einem offenen Wirkungsablauf (Steuerung) – ohne Signalrückführung – wird die einzuspritzende Brennstoffmenge durch die Signale eines Luftmengenmessers gesteuert.

In beiden Fällen steuern Signale einen digitalen PI-Regler, um die Pulsbreite der Kaftstoffeinspritzung zu regulieren. Diese Verfahren haben jedoch zwei wesentliche Nachteile:

  • Wegen der relativ langen Verzögerung, die dem Ansaugen-Verdichten-Arbeiten-Ausstoßen-Kreislauf eines Motors innewohnt, ist die Signalrückführung – oder die Regelung des Luft-Brennstoff-Verhältnisses – nur unter stationären Bedingungen vollständig wirksam.
  • Nur ein auf Betriebstemperatur befindlicher Restsauerstoffgehalt-Sensor erzeugt ein zuverlässiges Signal; aus diesem Grund ist eine Regelung des Luft-Brennstoff-Verhältnisses direkt nach dem Anlassen des Motors nicht möglich.

Daher ist unter instationären und Kaltstartbedingungen der Steuerungsanteil der Beeinflussung des Luft-Brennstoff-Verhältnisses besonders wichtig.

Zur Optimierung des Luft-Brennstoff-Gemischs unter allen Bedingungen sind moderne Motoren häufig mit einem Saugrohrdrucksensor zur Messung des Luftdrucks im Ansaugkrümmer/Saugrohr ausgestattet. 

Der MAP-Sensor weiß genau, was der Motor braucht

Der MAP-Sensor misst kontinuierlich den Luftdruck und sendet diese Informationen an das Motorsteuergerät, welches die Daten in eine Tabelle einfügt, die dazu dient, die Einspritz-Pulsbreite (Taktung) und den Zündzeitpunkt zu steuern. Diese Druckmesswerte werden als Ausgangssignalspannung an das Steuergerät geleitet.

Während der Entwicklungsphase ist es sehr wichtig, dass die im Ansaugkrümmer gemessenen Druckwerte genau sind. Serienmäßig hergestellte MAP-Sensoren eignen sich zwar hervorragend für die Signalzuführung an das Motorsteuergerät, weisen aber oftmals größere Toleranzen auf, als sie in der Entwicklung als vertretbar angesehen werden. Daher werden hochwertige Drucktransmitter, wie sie STS herstellt, während der Entwicklungsphase häufig parallel zu den serienmäßig gefertigten MAP-Sensoren benutzt. Die von diesen Sensoren gewonnenen Messwerte werden verwendet, um alle Abweichungen oder Fehler zu erfassen, die bei der Aufzeichnung des Saugrohrdrucks bei verschiedenen Drosselklappestellungen auftreten.

Der Prozess ist sehr komplex und erfordert, dass die Ausgangsspannung bei Hunderten unterschiedlicher Drosselklappestellungen gemessen wird, damit das Motorsteuergerät alle notwendigen Informationen zum Betrieb des Motors erhält. 

Mithilfe des MAP-Sensors das Motorsteuergerät „schulen“

Während der Entwicklungsphase wird mit einem kalibrierten MAP-Sensor der Saugrohrdruck wie folgt gemessen: Die Drosselklappe wird in kleinen Schritten geöffnet und die bei jeder Klappenstellung auftretende Ausgangsspannung aufgezeichnet.

Im Leerlauf, bei teilweise geöffneter Drosselklappe, beträgt der in einem Saugmotor gemessene Druck circa 1/3 des atmosphärischen Drucks oder 0,338 bar. Da die Ausgangsspannung des MAP-Sensors proportional zur Druckerhöhung ist, beträgt die Ausgangsspannung im Leerlauf circa 5 V/3 = 1,67 V, wobei der Sensor einen Messbereich von 5 V hat.

In der Praxis kann der Messbereich eines serienmäßig hergestellten MAP-Sensors jedoch variieren und liegt in der Regel unter 5 V. Die Ursache hierfür sind Schwankungen bei der Produktion, was dazu führt, dass der Messbereich im Normalfall nur bis etwa 4.6 V reicht. Aufgrund dieser Abweichungen variieren die Sensormesswerte während des normalen Betriebs zwischen etwa 1,5 V und 4,5 V, mit Ausnahme des durch den Motorbremsbetrieb erzeugten Unterdrucks, bei dem die Ausgangsspannung unter 1 V absinken kann.

Da der Luftdruck erhebliche Auswirkungen auf das Kraftstoffgemisch hat, ist es außerdem erforderlich, dass das Motorsteuergerät den barometrischen Druck kennt. Zu diesem Zweck wird der Umgebungsdruck in der Regel kurz vor dem Anlassen und/oder kurz nach dem Ausschalten des Motors erfasst.

Diese Messwerte dienen als Ausgangswerte für die Korrektur des Saugrohrdrucks bei unterschiedlichen Wetter- und Höhenbedingungen. In der Praxis geschieht dies mittels der Signale „Zündung eingeschaltet“ und „Motor ausgeschaltet“. Daraus ergeben sich für den Sensor zwei Einsatzbereiche: Bei laufendem Motor steuert er diesen, während er bei ausgeschaltetem Motor die barometrische Messung durchführt.

 

Motoraufladung erhöht den Druck auf MAP-Sensoren

Wenn ein klassischer Saugmotor durch den Einbau eines Turboladers oder Kompressors umgerüstet wird, muss der Saugrohrdruckbereich erweitert werden, um die veränderten Bereiche für Ladedruck und Unterdruck zu berücksichtigen. Um den gesamten Druckbereich abzudecken, muss ein MAP-Sensor verwendet werden, dessen Messbereich mindestens 1,5 bar abdeckt oder aber zu den jeweiligen Motordaten passt.

Um bei einem Ladedruck von mehr als 1,5 bar den Gesamtmessbereich ausnutzen zu können, ist es wichtig, dass bei ansteigendem Druck ein abnehmender Offset (Nullpunktverschiebung) zum Messwert addiert wird. Dies ist von praktischer Bedeutung, da es in einem von einem MAP-Sensor gesteuerten Motormanagementsystem bei Überschreitung des nominalen oberen Messbereichs schnell dazu kommen kann, dass die Kraftstoffzufuhr unterbrochen oder ein Fehler im Steuergerät auftritt. Aus diesem Grund wird bei der Verwendung eines MAP-Sensors mit einem Messbereich von 2 bar ein abnehmender Offset-Wert zugeordnet, um Druckmesswerte oberhalb des nominalen Messbereichs auslesen zu können.

Die Beschaffung von MAP-Sensoren, die diesen breit gefächerten Anforderungen gerecht werden, kann sich mitunter schwierig gestalten. Da der MAP-Sensor aber bei der effektiven Steuerung des Verbrennungsprozesses eine so entscheidende Rolle spielt, ist es wichtig, einen präzise kalibrierten hochwertigen MAP-Sensor zu verwenden, um den Saugrohrdruck in der Entwicklungsphase genau messen und aufzeichnen zu können.

Auf den Herstellern lastet großer Druck: Sie sollen Emissionen weiter reduzieren und gleichzeitig die Leistung verbessern. Deshalb wird die Nachfrage nach Sensoren mit einer höheren Messgenauigkeit durch in der Entwicklung tätige Ingenieure nicht abreißen.

Die Herztöne eines Verbrennungsmotors messen

Die Herztöne eines Verbrennungsmotors messen

So wie ein Arzt den Blutdruck eines Patienten misst, um dessen Gesundheitszustand zu bestimmen, misst ein Entwicklungsingenieur den Kurbelgehäusedruck eines Motors, um auf dem Prüfstand Einblick in dessen Zustand zu gewinnen. Eine Erhöhung des Drucks liefert nicht nur einen ersten Hinweis auf Verschleiß, sondern die Druckmessung ist entscheidend bei der Entwicklung von modernen Kurbelgehäuseentlüftungssystemen (Positive Crankcase Ventilation = PCV), die den Abgasvorschriften entsprechen müssen.

Es ist wichtig festzuhalten, dass die Messung des Kurbelgehäusedrucks keine direkte Messung der Blow-by-Gasmenge ist, die mit einer Gasdurchflussrate in Standardkubikmeter pro Sekunde angegeben wird. 

Messung des Kurbelgehäusedrucks, um die Abnutzung von Zylinderlaufbuchse, Kolben und Kolbenring zu überprüfen 

Prototypen sind kostspielig, was daran liegt, dass sie in der Regel das Ergebnis eines aufwändigen Konstruktionsprozesses darstellen: Das Letzte, was ein Ingenieur erleben möchte ist, den Versuchsaufbau buchstäblich in Rauch aufgehen zu sehen. Um das Risiko zu minimieren, sind Prüfstände heutzutage mit einer Vielzahl von Sensoren zur Überwachung unter anderem des Öldrucks und der Umgebungstemperatur, der Abgastemperatur und insbesondere des Kurbelgehäusedrucks ausgestattet. 

In Prüfständen verwendete Kurbelgehäusedruck-Sensoren sind vor allem interessant, weil sie nicht nur in der Lage sind, relativ geringe Druckabweichungen zu messen, sondern auch weil sie über einen weiten Temperaturbereich stabil bleiben und dem Eintauchen in heißes Öl standhalten: Dies ist besonders wichtig, da der Sensor oft in der Ölwanne oder an dem Öleinfüllrohr montiert ist, wo er in direkten Kontakt mit heißem Motoröl kommt. 

Das System Kolben/Kolbenringe/Zylinder (Kolbengruppe) unterliegt extremen Belastungen wie z.B. hohen Reibungs- und Beschleunigungskräften; zudem entstehen bei der Verbrennung extreme Temperaturen und Druckverhältnisse. 

Unter diesen Bedingungen wird immer ein gewisser Spülstrom zurück in das Kurbelgehäuse gelenkt, aber mit zunehmendem Verschleiß der Komponenten wird auch der Druck im Inneren des Motors steigen. Dies ist das Grundprinzip der Kurbelgehäusedruck-Messung, die als erstes Anzeichen für Motorverschleiß beim Betrieb im Leistungsprüfstand oder anderen Prüfständen auftritt. 

Diese Erhöhung des Drucks im Kurbelgehäuse eines Kompressionszündungsmotors (Dieselmotors) kann katastrophale Folgen haben, weil infolgedessen oftmals der Ölrücklauf aus dem Kompressor einschränkt wird: Dadurch wird die Labyrinthdichtung undicht, was wiederum zu einem vollständigen Verlust der Schmierung der Lager führt. Trotz der Bedeutung der Zustandsüberwachung der Kolbengruppe, ist die Optimierung von Kurbelgehäuseentlüftungssystemen durch eine genaue Messung des Innendrucks unerlässlich, um die Einhaltung von Emissionsvorschriften zu gewährleisten. 

Die Entwicklung des PCV-Ventils für eine sauberere Umwelt. 

In den frühen 1960er Jahren ermittelte General Motors Kurbelgehäuse- oder auch Blow-by-Gase als eine der Ursachen von Kohlenwasserstoff-Emissionen.

Sie entwickelten das PCV-Ventil, also ein Druckregelventil für das Kurbelgehäuseentlüftungssystem, um diese Emissionen zu reduzieren. So entstand das erste regelungstechnische Bauteil zur Emissionskontrolle, das in einem Fahrzeug verbaut wurde. 

Im Idealfall sollte der Kurbelgehäusedruck knapp über dem atmosphärischen Druck liegen, so dass ausreichend Druck vorhanden ist, um Staub und Feuchtigkeit aus dem Kurbelgehäuse auszuleiten, aber nicht so viel Druck, dass Öl durch Dichtungen hindurch gedrückt wird; oder bei einem Kompressormotor zu verhindern, dass Öl in die Ölwanne zurück fließt. 

Die erste Aufgabe beim Entwurf eines effektiven PCV-Ventils ist die Bestimmung des tatsächlichen Kurbelgehäusedrucks mithilfe eines hochwertigen Drucksensors, der speziell entwickelt wurde, um kleinste Druckunterschiede messen zu können, und gleichzeitig präzise wiederholbare Messergebnisse in einem großen Temperaturbereich zu liefern. 

Anhand der bei Leistungs- und Dauerhaltbarkeitstests gesammelten Daten sind Ingenieure in der Lage, die geeigneten Parameter für das PCV-Ventil zu bestimmen: 

  • Eine adäquate Querschnittsfläche, um für einen ausreichenden Gasdurchfluss im Kurbelgehäuse zu sorgen
  • Korrekte Betriebsdruckparameter, um einen unbehinderten Ölrücklauf bei Turbomotoren zu gewährleisten, bei gleichzeitiger Aufrechterhaltung eines positiven Innendrucks. 

Zu guter Letzt wird der Prototyp eines Ventils auf einem wiederum mit Kurbelgehäusedruck-Sensoren ausgestatteten Prüfstand getestet, um dessen Leistungsfähig- und Dauerhaltbarkeit sowie die Einhaltung von Emissionsgrenzwerten zu bestätigen. 

Dieser Entwicklungsprozess kann sich über Wochen erstrecken und einen erheblichen Teil der Entwicklungskosten ausmachen; das Letzte, was ein Hersteller erleben möchte, ist der Ausfall eines zentralen Sensors, da dies eine teilweise oder sogar vollständige Wiederholungsprüfung erforderlich machen würde. Aus diesem Grund verwenden OEMs während der Entwicklungsphase ausschließlich qualitativ hochwertige Drucktransmitter, wie die von STS produzierten Drucktransmitter und Druckmessumformer.

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