Innovative Druck Messlösung für die Biogas-Produktion

Innovative Druck Messlösung für die Biogas-Produktion

Die mikrobiologische Analyse ist ein wichtiger Bestandteil  des Herstellungsprozess von Biogas. Dabei kommen kombinierte Druck- und Temperatur-Transmitter von STS zum Einsatz.

Das Institut für Landtechnik und Tierhaltung der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft untersucht unter anderem den Einfluss aktivierender oder toxischer Substanzen auf den Prozess der Biogasproduktion. Im Gegensatz zu den kontinuierlichen Durchflussverfahren in einer Biogasanlage werden solche Potenzialuntersuchungen in diskontinuierlichen Batch-Verfahren durchgeführt. Für diese Untersuchungen wurde eigens ein Mini-Batch-System entwickelt, das auf kombinierte Druck- und Temperatur-Transmitter von STS setzt.

Messung der mikrobiellen Aktivität

Um eine zuverlässige Temperaturregelung zu gewährleisten, die bei solchen Untersuchungen aufgrund der wesentlichen Bedeutung für die mikrobiologische Aktivität unentbehrlich ist, wird das Mini-Batch-System in ein Wasserbad eingebettet. Darin stehen 33 Messplätze zur Verfügung, so dass sich zehn Varianten sowie eine Nullprobe parallel und statistisch auswertbar testen lassen. Die Messung der mikrobiellen Aktivität erfolgt indirekt über die kontinuierliche Ermittlung der Biogasproduktion mit Hilfe der ATM/N Drucktransmitter von STS.

Um darüber hinaus die Methanproduktivität ermitteln zu können, analysiert man die Gaszusammensetzung regelmäßig an einem Gaschromatographen. Die Drucktransmitter ATM/N sind in der Lage, nach Zugabe von 100 ml Fermenterinhalt in 300 ml Schott-Duran-Flaschen, die durch die Biogasproduktion entstehende Druckzunahme exakt aufzuzeichnen. Dadurch sind eine exakte statistische Auswertung und Beurteilung der Zugabe von Substanzen auf den Prozess der Biogasproduktion sowie ein Vergleich zwischen den Varianten möglich.

Kombisensoren sind vielseitig einsetzbar

Wesentlicher Vorteil der Kombisensoren für Druck und Temperatur ist die Erfassung beider Prozessgrößen mit nur einem Druckanschluss. Der Temperaturfühler befindet sich dabei im Medium und bietet einen Messbereich von – 25 … + 50 °C. Alle Verbindungen sind geschweißt und entsprechen der Schutzart IP68. Das hat den Vorteil, dass die Sensoren außer in der Industrie auch für Anwendungen in der Lebensmittel- oder Pharmaindustrie eingesetzt werden können. Weitere typische Applikationen der Transmitter sind im Anlagen- und Maschinenbau, in der Prüf- und Kalibriertechnik, Verfahrenstechnik, Umwelttechnik sowie im Schiffbau zu finden. Überdies werden die Sensoren in der industriellen Umgebung der Biogasanlagen zur Ermittlung des Füllstandes in den Fermentern eingesetzt.

Den Drucksensor zeichnen folgende Kenngrößen aus: Messbereiche von 0 … 50 mbar bis 0 … 25 bar, hohe Dynamik und Genauigkeit (< 0,1 % FS), mechanische und elektrische Anpassungen an die Kundenanwendung aufgrund des Baukastensys-tems des Herstellers. Auf Wunsch sind auch eigensichere Ausführungen lieferbar. Dank dieser technischen Merkmale sind die Drucksensoren für unterschiedliche Einsatzbereiche in der Messtechnik sowie der Ausrüstung von Prüfständen oder Kalibrieranlagen geeignet.

Erstpublikation: INDUSTRIELLE AUTOMATION 2/2014 

Dichtemessung an Gasmengenzählern

Dichtemessung an Gasmengenzählern

Der Gasverbrauch wird mittels Gasmengenzählern am Durchflussvolumen berechnet. Da die Dichte von Gas und somit auch dessen Volumen sowohl druck- als auch temperaturabhängig ist, kann die gemessene Menge je nach vorliegendem Druck oder auftretender Temperatur abweichen. Das Gasvolumen in Abhängigkeit von Druck und Temperatur lässt sich mit der Formel p · V/T=konstant (p: Druck, V: Volumen, T: Temperatur) beschreiben.

Während der Druck, mit dem Gas durch die Rohre fliesst, relativ einfach gesteuert und überwacht werden kann, ist dies bei der Temperatur anders. Die somit entstehenden Dichteunterschiede haben einen Einfluss auf die gemessene Durchflussmenge. Was beim Normalverbraucher aufgrund der vergleichbar geringen Mengen noch vernachlässigbar ist, ist bei Grossabnehmern ein wichtiger Kostenfaktor.

Mit der Measurement Instruments Directive (MID) wurde eine EU-weite Richtlinie für Messinstrumente erlassen, um ein einheitliches Zulassungsverfahren für alle EU-Staaten und einige weitere Staaten zu etablieren. Weitere Ziele der Direktive sind ein einmaliger und einheitlicher Test für die Zulassung von Messgeräten sowie eine einheitliche und länderübergreifende Vorschrift für die Ersteichung. Durch die festgelgten, länderübergreifenden Vorschriften wird eine noch bessere Produktqualität angestrebt und für Wettbewerbsgleichheit gesorgt. 10 Messgerätearten im Bereich des gesetzlichen Messwesens werden von der MID erfasst. Die Anforderungen an Gaszähler und Mengenumwandler sind im Anhang MI-002 aufgeschlüsselt. 

Zur Berechnung der genauen Gasmenge  müssen Druck und Temperatur Beachtung finden. Dazu braucht es entsprechende Sensorik in den Gasmengenzählern. Anstelle des Volumens muss die Gasmasse angegeben werden, da diese in Anbetracht der schwankenden Dichte die präzisiere Angabe ist. Um diese verlässlich zu ermitteln, ist es notwendig, Druck und Temperatur zu messen und somit die Dichte zu bestimmen.

Hohe Genauigkeit durch rechnerische Kompensation

Es gibt zweierlei Arten, die Druck- und Temperatursensoren an die Gasmengenzähler anzuschliessen. In der ersten Variante wird der Drucksensor auf das gasführende Rohr geschraubt und mittels eines Kabels mit dem Gasmengenzähler verbunden. In Variante zwei wird der Sensor direkt im Gerät verbaut (das konkrete Beispiel weiter unten beschreibt Variante zwei).

Die zur Gasmengenzählung verwendeten Druckbereiche liegen im Regelfall zwischen 0,8 und 3,5 bar (absolut) sowie bei 2,5 bis 10 bar (absolut). Die Anforderungen hinsichtlich der Genauigkeit sind enorm: Verlangt werden 0,2 Prozent vom Messwert bei Temperaturen von -20 °C bis 60 °C. Mit herkömmlichen Drucksensoren ist dieser Wert allerdings nicht zu erreichen. Um diese Genauigkeit zu erhalten, muss rechnerisch kompensiert werden. Aus diesem Grund liefert STS die Druck- und Temperaturtransmitter nicht nur funktionsgeprüft, sondern parametrisiert aus (Koeffizienten für die Polynomkompensation).

Turbomotoren: Die Vermessung des Ladedrucks ist der Schlüssel zum Erfolg

Turbomotoren: Die Vermessung des Ladedrucks ist der Schlüssel zum Erfolg

Um den immer schärferen gesetzlichen Abgasreglungen weltweit Herr zu werden, setzen OEMs verstärkt auf immer kleinere Ottomotoren. Diese immer kleineren Motoren verbrauchen weniger Treibstoff und stossen weitaus weniger Emissionen aus. Allerdings benötigen sie eine Motoraufladung, eine Methode der Effizienzsteigerung von Verbrennungsmotoren durch Luftzuführung mit erhöhtem Druck, um Verbrauchern die Leistung zu bieten, die sie von modernen Fahrzeugen kennen

Das Fahrgefühl diese kleineren Turbomotoren muss dem der grösseren, freisaugenden Gegenstücken mindestens ebenbürtig sein. Dafür braucht es den vollen Antriebsdruck bei niedriger Motorendrehzahl. Gleichzeitig soll ein Kraftverlust bei voller Geschwindigkeit vermieden werden. Das gelingt nur mit einem hochentwickelten Ladedruckregelsystem.

Eine der hauptsächlichen Herausforderungen ist dabei die präzise Regelung des Luft-Treibstoff-Verhältnisses nahe am stöchiometrischen Wert bei unterschiedlichen Ladedrücken.

Druckregelung mit turbinenseitigen Bypass

Die Regelung des turbinenseitigen Bypasses ist die einfachste Form der Ladedrucküberwachung.

Sobald ein spezifischer Ladedruck erreicht ist, wird ein Teil des Abgasstroms mittels eines Bypasses um die Turbine herum geleitet. Eine federbelastete Membran steuert für gewöhnlich das Ladedruckregelventil an, das den Bypass in Abhängigkeit vom Ladedruck öffnet und schliesst.

Druckregelung mit variable Turbinengeometrie

Zur Steuerung des Ladedrucks haben Hersteller in jüngerer Vergangenheit auf variable Turbinengeometrie zurückgegriffen. Diese Herangehensweise ermöglicht es, den Strömungsquerschnitt der Turbine den Betriebsparametern des Motors entsprechend anzupassen.

Bei niedrigen Drehzahlen wird der Strömungsquerschnitt durch das Verschliessen der Leitschaufeln verringert. Der Ladedruck und somit auch der Drehmoment der Motoren wird infolge des grösseren Druckabfalls zwischen Turbinenein- und -austritt vergrössert. Bei der Beschleunigung von niedrigen Drehzahlen öffnen sich die Zugänge und passen sich den korrespondierenden Motoranforderungen an.

Durch die Regulierung des Strömungsquerschnitts der Turbine für den jeweiligen Betriebspunkt kann die Abgasenergie und somit auch die Effizienz des Turboladers optimiert werden. Die Effizienz des Motors wird dank dieser Methode im Vergleich zur Bypass-Steuerung weiter gesteigert.

Elektronische Ladedruckregelsysteme

Inzwischen werden meist elektronische Ladedruckregelsysteme in modernen Ottomotoren eingesetzt. Verglichen mit der rein pneumatischen Regelung, die nur als Begrenzung des Volllastdruckes wirken kann, ermöglicht eine flexible Ladedruckregelung die Einstellung des optimalen Ladedruckes bei Teillast.

Der Betrieb der Klappen (oder Ventile) ist einem modulierten Regeldruck anstelle eines vollen Ladedrucks unterworfen und kann in Abhängigkeit von verschiedenen Parametern wie Ladelufttemperatur, Zündpunktverstellung und Kraftstoffqualität eingestellt werden.

Simulation reduziert Produktionszeit und Entwicklungskosten

In Anbetracht der Fülle an komplexen Variablen setzen die Hersteller während der Entwurfs- und Testphase auf Simulationen.

Eine weitere Hürde, die es es zu nehmen gilt, ist der enge Bereich, indem der Zentrifugalkompressor bei hohen Ladedrücken stabil arbeiten muss.

Weitreichende Versuche unter realen Bedingungen sind die einzige Möglichkeit, ein wirksames Simulationsmodell zu entwickeln. Die Versuche werden hauptsächlich an Motorprüfständen in Klimakammern durchgeführt.

Bei den offenen und zum Teil gedrosselten Testläufen werden die folgenden Druckinformationen aufgezeichnet:

  • Saugrohrdruck
  • Ladedruck
  • Luftdruck

Um ein klares Bild der Motorleistung über den kompletten Motordrehzahlbereich zu erhalten, laufen die Tests unter Berücksichtigung der Motortemperaturen ab (Kühlmittel und Öl).

Während des Testdurchlaufs ist es wichtig, dass die Ingenieure jede Leistungsabweichung aufzeichnen. Vorkommnisse wie Abgaspulsationen, die bei bestimmten Motordrehzahlen zu stehenden Wellen führen können und das Laufrad bei kritischen Frequenzen anregen können, vermindern die Lebenszeit des Turbos oder führen gar zu katastrophalen Ausfällen.

Daher ist die Messung der Druckleistung des Kompressors und der Turbine entscheidend für die Entwicklung eines akkuraten Extrapolationsmodells zur Implementierung während der Simulation.

Ein gut entwickeltes Simulationsmodell spart Entwicklern Zeit und Geld bei Prüfstand- und Strassentests. Voraussetzung hierfür sind jedoch ausführliche Aufzeichnungen zu den auftretenden Drücken.

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