Wasserstoff-Effekt auf Piezo-Wandler (biofouling)

Wasserstoff-Effekt auf Piezo-Wandler (biofouling)

 BIOFOULING

Unter Biofouling oder biologischem Bewuchs versteht man die Ansammlung von Mikroorganismen, Pflanzen, Algen oder Tieren auf benetzten Oberflächen, Geräten wie z.B. Wassereinläufen, Rohrleitungen, Rosten, Teichen und natürlich auch auf Messgeräten, wodurch der primäre Zweck dieser Gegenstände beeinträchtigt wird.

ANTIFOULING

Antifouling ist der Prozess, diese Ablagerungen zu entfernen bzw. deren Bildung zu verhindern. Es gibt verschiedene Lösungen, um Bewuchsvorgänge an Schiffsrümpfen und in See- oder Brackwassertanks zu reduzieren / zu verhindern.

Spezielle toxische Beschichtungen, die die Biofouling-Organismen abtöten; mit der neuen EU-Biozid-Richtlinie wurden viele Beschichtungen aus Gründen der Umweltsicherheit untersagt.

  • Ungiftige Anti-Haft-Beschichtungen, die das Anhaften von Mikroorganismen auf den Oberflächen verhindern. Diese Beschichtungen basieren meist auf organischen Polymeren. Sie setzen auf geringe Reibung und niedrige Oberflächenenergien.
  • Antifouling mit Ultraschall. Ultraschallwandler können bei kleinen bis mittelgroßen Booten im oder um den Rumpf herum montiert werden. Die Systeme basieren auf einer Technologie, die sich bei der Bekämpfung von Algenblüten bewährt hat.
  • Gepulste Laserbestrahlung. Die Plasma-Impuls-Technologie ist wirksam gegen Zebramuscheln und wirkt durch Betäubung oder Abtötung der Organismen mit Mikrosekunden dauernden, energiereichen Hochspannungsimpulsen auf das Wasser.
  • Antifouling durch Elektrolyse
  • Organismen können in einer Umgebung mit Kupferionen nicht überleben.
  • Kupferionen entstehen durch Elektrolyse mit einer Kupferanode.
  • In den meisten Fällen dient das Tankgehäuse oder der Schiffsrumpf als Kathode.
  • Eine in der Konfiguration eingebaute Kupferanode erzeugt eine Elektrolyse zwischen Anode und Kathode.

Wasserstoff kann durch Ballastwasser-Behandlungssysteme (Elektrolyse und UV-Systeme) entstehen.
Spaltkorrosion, die durch die Ansammlung von Chlor zwischen O-Ring und Sensorkörper verursacht wird, kann durch die Verwendung von Titansensoren vermieden werden.


AUSWIRKUNG DER ELEKTROLYSE AUF DEN PIEZO-WIDERSTANDSWANDLER

  • Ein Ergebnis der Elektrolyse sind positive Wasserstoff-Ionen
  • Aufgrund ihrer Polarisation bewegen sich die Wasserstoffionen in Richtung der Kathode (Tankgehäuse oder Schiffsrumpf), an der der Messwertaufnehmer installiert ist.
  • Bei direktem Kontakt zwischen Tank und Schallwandler dringen die Wasserstoffionen durch das dünnste Bauteil der Anode, nämlich das Diaphragma des Schallwandlers.
  • Nach dem Durchdringen der Wasserstoffionen durch die Membran nehmen die Wasserstoffionen ein Elektron auf und wandeln sich in molekularen Wasserstoff (H2) um. Der Wasserstoff reichert sich in der Füllflüssigkeit des Messwertaufnehmers an.
  • Hält dieser Effekt über einen längeren Zeitraum an, steigt die Wasserstoffkonzentration in der Füllflüssigkeit an und die Membran wird aufgebläht, wodurch der Sensor driftet und einen falschen Wert ausgibt.

FESTSTELLUNGEN

Drucktransmitter aus Edelstahl, die seit 2-3 Jahren in Ballasttanks von Schiffen eingesetzt werden, wurden analysiert und die Untersuchungen ergaben folgende Ergebnisse.

Ergebnisse von Materialuntersuchungen

Drucktransmitter aus Edelstahl, die seit 2-3 Jahren in Ballasttanks von Schiffen eingesetzt werden, wurden analysiert und die Untersuchungen ergaben folgende Ergebnisse:
Für diese Anwendung sollte der Sensor aus einem korrosionsbeständigeren Material wie Titan bestehen.
Durch die Verwendung von Titan verhindern wir auch die durch Chlor verursachte Spaltkorrosion.

EMPFEHLUNG

Nach diesen Erkenntnissen setzt die STS Sensor Technik Sirnach AG seit über 10 Jahren erfolgreich piezoresistive, elastomerfreie Sensoren mit Gehäuse und Membran aus Titan für Anwendungen im Marine-, Brackwasser- und Meerwasserbereich ein.

Broschüre

Mehr Informationen zur Anwendung

Mehr Informationen zum Produkt

Fast ein Vierteljahrhundert Lebensdauer

Fast ein Vierteljahrhundert Lebensdauer

Ein in der KW 31 des Jahres 1995 (Juli 1995) gelieferter Drucksensor an die damalige Firma Krupp Fördertechnik wurde nun nach 24 Jahres an die STS retourniert.

Der Sensor hat unter harschem Umweltbedingen auf hoher See zuverlässig seinen Dienst auf ein Schiffskran erfüllt. 

Bei der Anwendung in Deckkrane mit Schwerpunkt auf Schwerlastkranen kommt es auf Zuverlässigkeit, Beständigkeit und Langlebigkeit an. 

Der Grund des Ausfalls war schlussendlich ein mechanischer Ausfall verursacht durch falsche Handhabung.

Die Sensoren messen den Hydraulikdruck und gleichzeitig die Temperatur des Öl´s und liefern neben den geforderten Messungen auch  Informationen für ein „Preventiv-Service“. 

Wesentlicher Vorteil der Kombisensoren für Druck und Temperatur ist die Erfassung beider Prozessgrößen mit nur einem Druckanschluss.

Der Temperaturfühler befindet sich dabei direkt hinter der Membran und damit sehr nahe dem Medium und bietet

einen Temperatur-Messbereich von – 50 bis + 150 °C. Alle Verbindungen sind geschweißt und entsprechen der Schutzart IP68. 

Weitere typische Applikationen der Transmitter sind u.a. im Anlagen- und Maschinenbau, in der Prüf- und Kalibriertechnik, Verfahrenstechnik, Umwelttechnik sowie im weiterem Schiffbau zu finden.

Hohe Langzeitstabilität, Überlastsicherheit und umfassende Medienverträglichkeit. 

Die Drucksensoren in IP 68 geschützten Edelstahlgehäuse besitzen eine piezoresistive Druckmesszelle. Lieferbar sind Absolut- als auch Relativdruckmessung im Bereich von 100 mbar bis 1000 bar. Die Sensoren zeichnen sich durch eine hohe Langzeitstabilität, eine Überlastsicherheit und umfassende Medienverträglichkeit zu allen gängigen Fluiden, insbesondere Hydraulikflüssigkeiten, Bremsflüssigkeiten, Treibstoffe und dergleichen aus.

Integration piezoresistiver Messzellen in bestehende Anwendungen

Integration piezoresistiver Messzellen in bestehende Anwendungen

Das Kernstück eines jeden Drucktransmitters ist die Druckmesszelle. Bei piezoresistiven Drucktransmittern ist das im Wesentlichen die Wheatstonesche Messbrücke. Hier geschieht die primäre Druckmessung durch Verformungen der Dehnungsmessstreifen. Diese Sensorzelle lässt sich auch in bestehende Anwendungen wie Druckschalter oder Druckregler integrieren, wenn es erforderlich ist. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Der häufigste Grund für die Notwendigkeit, eine Sensorzelle anstelle eines Druckmessumformers in eine bestehende Anwendung zu integrieren, ist Platzmangel. In Hydraulikventilen ist beispielsweise nur wenige Kubikzentimeter Platz. Die Integration eines kompletten Druckumformers ist somit in der Regel nicht möglich. Aufgrund Platzmangels gehen einige Anwender den Weg, einen externen Sensor zu nutzen, der an die bestehende Anwendung angeflanscht wird. Diese Herangehensweise ist allerdings umständlich und nicht so optimal wie die Integration der separaten Messzelle in die Anwendung.

Bei der Wahl der passenden Messzelle für individuelle Anwendungen gelten im Grossen und Ganzen die gleichen Fragen wie bei der Auswahl eines vollständigen Drucktransmitters. Geklärt werden müssen also unter anderem der zu messende Druckbereich, die Temperaturbedingungen sowie die Medienkompatibilität. Bei der Verwendung piezoresistiver Messzellen in bestehenden Anwendungen kommen noch zwei weitere Auswahlkriterien hinzu: Dies sind mechanische und elektrische Überlegungen zur Integration der Sensorzelle.

Das mechanische Auswahlkriterium bezieht sich auf den Einbau der Messzelle in die jeweilige Anwendung. Hier gibt es je nach Anforderung diese Möglichkeiten:

  • einschrauben
  • verschweissen
  • einstecken
  • verklemmen

Auf elektrischer Seite muss geklärt werden, welche Elektronik in der Anwendung genutzt wird, um die elektrische Signalanbindung zu leisten. Unter Umständen kann es sein, dass die in der Anwendung vorhandene Elektronik nicht für die Integration einer Druckmesszelle ausgelegt ist. In diesem Fall muss eine elektrische Signalwandlung separat integriert werden.

Kommen wir zu einem Beispiel aus der Praxis: Ein STS-Kunde wollte ein vorhandenes Präzisions-Hochdruckregelventil für Prüfstandsanwendungen mit einer Möglichkeit zur Druckmessung nachrüsten. Da kein vollständiger Druckmessumformer in das Ventil integriert werden konnte, musste eine einzelne Druckmesszelle gewählt werden. Die Anforderungen hierfür waren, dass sie Drücke bis zu 600 bar abbildet und für einen Signalausgang von 0 bis 100 mV/V bei einer 10 V Speisung ausgelegt ist.

Als Lösung wurde eine Messzelle mit Edelstahl-Druckanschluss und kleiner Kompensationstechnik gewählt. Diese konnte platzsparend und von äusseren Einflüssen geschützt am Ventilkörper unter die bereits vorhandene Abdeckung eingeschraubt werden. Die Bauhöhe beträgt nach Einbau in den Ventilkörper weniger als 30 Millimeter (inklusive Biegeradius Kabel-Litzen). Abgesehen von der minimalen Abmessung, gibt es noch eine weitere Besonderheit: Nullpunkt und Spanne sind durch den Anwender über einen Potentiometer individuell anpassbar.

Messzelle mit Edelstahl-Druckanschluss zur Implementierung in Hochdruckregelventil

Beratung ist der Schlüssel

Piezoresistive Messzellen sind die Kernkompetenz von STS. Sie werden komplett inhouse gefertigt, bilden Druckmessbereiche von 100 mbar bis 1000 bar ab und sind in den Materialien Edelstahl, Titan und Hastelloy® verfügbar. Damit kommen sie prinzipiell für fast jede denkbare Messaufgabe in Frage. In Zusammenarbeit mit unseren Ingenieuren erhalten Kunden eine umfassende Beratung zur Integration der geeigneten Messzelle in die bestehende Anwendung.